Tipps aus Trader-Interviews: Ralph Acampora

Ralph Acampora wurde in TRADERS´ 08/2013 interviewt. Er ist eine lebende Legende der Technischen Analyse mit rund 50 Jahren Markterfahrung. Bereits Anfang der 1970er Jahre gründete er die Market Technicians Association (MTA). Zum Zeitpunkt des Interviews lehrte Ralph Acampora am New York Institute of Finance und war als Managing Director für Technische Analyse bei einer Schweizer Vermögensverwaltung tätig.

In diesem Review fassen wir kurz die interessantesten Punkte aus dem Interview zusammen:

1)       Kombinieren Sie verschiedene Analysearten. Ralph Acampora nutzt dazu seinen Fusion-Analyseansatz. Bei diesem werden volkswirtschaftliche, fundamentale, quantitative und technische Analysen einbezogen.

2)       Beginnen Sie auf der Makro-Ebene. Kurzfristig gibt es viel Rauschen und Verwirrung am Markt. Es macht Sinn, einen Schritt zurückzutreten und auf die langfristigen Charts zu schauen, um zu erkennen, wohin die Reise am ehesten geht.

3)       Der Kurs preist fortlaufend Informationen und Erwartungen über die Zukunft ein. Er ist daher das ideale Konstrukt, um die Stärke der Käufer gegenüber den Verkäufern zu beurteilen.

4)       Technische Analyse ist sowohl Kunst als auch Wissenschaft. Die Kunst ist es, die richtige Interpretation für das zu finden, was passiert. Wenn zum Beispiel schlechte Nachrichten den Markt nicht zu Fall bringen, dann sind das gute Nachrichten.

5)       Verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Analysen. In den Medien werden oft einseitig Probleme und Bedrohungen thematisiert, da diese besser wahrgenommen werden.

6)       Niedrige Volatilitäten sind eher bullisch. Die Märkte können sich lange in Phasen niedriger Schwankungsbreiten bewegen und damit ein gutes Investitionsklima signalisieren.

7)       Die Kurse werden von Institutionen getrieben. Das führt dazu, dass nach starken Anstiegen oftmals weitere Käufer zur Stelle sind, die die Bewegung verpasst haben. Rücksetzer innerhalb eines Aufwärtstrends stellen daher oft Kaufgelegenheiten dar.

8)       Zum Ausstieg nutzt Ralph Acampora mentale Stopps. Diese liegen an bestimmten Niveaus im Bewegungsverlauf, die der Kurs nicht verletzten sollte, damit der jeweilige Trend technisch intakt bleibt.