Was tun die Insider?

Im Gehirn von den großen Jungs

Als Trader versuchen Sie natürlich, auf alle möglichen Arten und Weisen an denkbare Vorsprünge oder Informationen zu gelangen. Am liebsten würde ein Trader kurz in das Gehirn eines Big Boys, das sogenannte „Smart Money“, reinschauen wollen, also das Gehirn der Marktteilnehmer, die tatsächlich den täglichen Kursverlauf mitbestimmen. Dann würde der kleine Trader - im Geheimen - als kleiner Fisch mit den großen Walen mitschwimmen können.
 Sie könnten natürlich auch kurz bei Goldman Sachs anrufen aber die Chance, dass Sie jemanden ans Telefon bekommen, der zu diesen großen Fischen gehört ist sehr unwahrscheinlich, ganz zu schweigen davon, dass diese Person Ihnen seine Absichten mitteilen würde.

Der Cot-Report

Einfacher für den Privatanleger oder Trader ist es, kurz einen Blick auf den wöchentlichen Cot-Report (Commitment of Traders) zu werfen. In diesem Bericht werden nämlich alle aktuellen Positionen der großen Marktteilnehmer veröffentlicht. Und das für viele Märkte: Beinahe alle Rohstoffe (sofern sie an einer regulierten Börse in Optionen oder Futures gehandelt werden), die wichtigsten Aktienindizes, Anleihen und Devisen.

Der CFTC

Sie können diesen Bericht auf der Website der CFTC herunterladen (www.cftc.gov). Die CFTC, Commodity Futures Trading Commission, ist eine unabhängige Agentur der US-Regierung, welche überwacht, dass die Marktteilnehmer nicht Opfer von Betrug oder Kursmanipulationen werden. Daher muss jede große Position in einem der genannten Märkte gemeldet werden. Die Teilnehmer werden hier in drei Gruppen unterteilt.

Die Commercials

In dieser Gruppe gibt es die "echten" Insider. Im Gegensatz zu Spekulanten sind sie nicht an "Gewinnen" interessiert. Der Hauptzweck ihrer Positionen ist das Schützen von Kursschwankungen in den Märkten, in denen sie Waren und Produkte kaufen oder verkaufen. Ein jahrhundertealter Beruf also. Allerdings haben die Commercials die größte direkte Kenntnis der Märkte, denn sie sitzen sozusagen an der Quelle der Informationen. Entweder sind sie selbst Erzeuger bestimmter Rohstoffe, oder sie gehören zu den direkten Käufern. Sie wissen also sehr wohl, wie es mit ihrem Markt aussieht. Zu dieser Gruppe gehören auch die Swap Dealers. Dies sind z.B. Investmentbanken, die im Auftrag von Versicherungen und Rentenfonds Milliarden in Rohstoffe und Indizes investieren und verwalten. Keine zu vernachlässigende Gruppe, also.

Non-Commercials

Das Gegenstück der ersten Gruppe, die auch als "Large Traders" bezeichnet werden, sind die Non-Commercials. Diese Marktteilnehmer sind die eigentlichen Spekulanten, die auf Gewinne aus sind. Diese Gruppe, die auch sehr gut informiert ist, besteht hauptsächlich aus Hedge-Fonds, Banken oder sehr gut kapitalisierten Tradern. Sie setzen vor allem auf Trends in den Märkten. Ihre Methode ist daher in der Regel auch trendfolgend.

Non-Reportable Positions

Dies ist die Gruppe von Investoren und Tradern, deren Position zu klein ist, um berichtet zu werden, daher der Name Non-reportable Positions. Sie werden manchmal auch "small traders" genannt. Es wird Sie wahrscheinlich nicht überraschen, dass diese Gruppe meist falsch liegt ...

COT-Bericht für Weizen den 4. Juni 2013

Trader Insider

In diesem Beispiel für den Weizen-Kontrakt am 4. Juni 2013 sehen wir, dass die Produzenten stark auf der Short-Seite des Marktes stehen (127.653 Verträge), während die Swap Dealers mehr Long-Positionen verwalten (126.325 Verträge). Auch das Managed Money (Non-Commercials) ist mehr short wie long (110.205 Verträge). Schließlich sind die kleinen Trader auch short (52.504 Verträge).