7 wichtige Kriterien nach denen Experten Ihren Broker wählen.
Der Zugang zur Börse erfolgt über einen Broker. Bei der Wahl des Brokers tendieren viele Trading-Anfänger dazu, einen Broker mit niedrigen Kommissionen und viel Werbung zu wählen. Wichtige Parameter wie Plattform, Support, Schulungsmaterial oder sogar die Sicherheit der Regulierung werden oft ignoriert. Es sind aber genau diese Parameter, die die Basis für den Trading-Erfolg bilden.
Daher sollte sich jeder Trader vor der Wahl eines Brokers insbesondere folgende Fragen stellen:
Checkliste Brokerauswahl
- Wie/Wo ist der Broker reguliert?
- Wie wird Ihr Kapital verwaltet?
- Wie werden Ihre Orders weitergeleitet?
- Wie verhalten sich Kosten zur Leistung?
- Was bietet die Trading-Plattform?
- Wie unterstützt Sie der Kundenservice?
- Welche Weiterbildungsangebote / Schulungsmaterialien gibt es?
Wie/Wo ist der Broker reguliert?
Auch wenn man sich im gesamteuropäischen Raum befindet, gibt es bei der Regulierung doch zum Teil starke Unterschiede. Eine Regulierung durch die BaFin in Deutschland oder die FCA in Großbritannien ist als positiv zu bewerten, während andere Länder, wie zum Beispiel Zypern, wo sehr viele CFD/Forex Anbieter reguliert sind, noch Nachholbedarf haben. Insbesondere Zypern wird oft geradezu als Qualitätsmerkmal verkauft, da es innerhalb der EU liegt, jedoch hat hier die ESMA bereits im letzten Jahr festgestellt, dass europäische Mindeststandards nicht eingehalten werden.
Wie wird Ihr Kapital verwaltet?
Hier geht es um die Sicherheit der Kundengelder. Wichtig zu wissen ist insbesondere, ob der Broker die Kundengelder bilanziert. Im Idealfall tut der Anbieter genau dies nicht, sondern hält die Kundengelder streng getrennt von Firmengeldern auf segregierten Konten bei einer Depotbank. So sind im Falle einer Schieflage des Brokers die Kundengelder davon nicht betroffen.
Des Weiteren sollte man wissen in welchem Land die Kundengelder gehalten werden. Wünschenswert ist es, wenn diese bei einer deutschen Bank liegen und so die deutsche Einlagensicherung greift. Die „Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH“ erstattet den Betrag der garantierten Bareinlagen bis zu einem maximalen Wert von 100.000 € pro Einleger. Zusätzlich sind die meisten deutschen Banken Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.
Wie werden Ihre Orders weitergeleitet?
Eine erstklassige Orderausführung erhöht Ihre Gewinne und vermeidet Frustration beim Handel. Es ist entscheidend zu wissen, welches Geschäftsmodell der Broker verfolgt. Die meisten der Anbieter im CFD/Forex Bereich sind sogenannte Market Maker.
Zwischen einem Market Maker und seinen Kunden herrscht ein Interessenskonflikt. Ihr Verlust ist sein Gewinn und umgekehrt. Dies ist beispielsweise einer der Gründe warum Market Maker sehr kleine Konten akzeptieren und einen sehr hohen Hebel anbieten. Kunden dieser Anbieter verlieren oft sehr schnell Ihr eingesetztes Kapital. Ein Market Maker verlangt häufig keine Kommissionsgebühr. Er muss sein Geld auf andere Art und Weise verdienen und kann zum Beispiel die Spreads erweitern um Stop- und Limit-Orders zu triggern, Marktorders zu einem anderen Preis ausführen als in der Plattform angezeigt und Limit-Order nie zu einem besseren Preis ausführen.
Ein reiner Broker arbeitet im Gegensatz zu einem Market Maker transparent. Er zeigt einen Marktpreis, den er nicht beeinflussen kann und zu dem man wirklich handeln kann. Er verlangt in der Regel eine fixe Kommission, um die Order zum Marktpreis oder, wenn möglich, besser auszuführen. Die Rückmeldung über die Ausführung erhält der Kunde sofort. So kommt es bei einem reinen Broker zum Beispiel häufig vor, dass eine Limit-Order zu einem besseren Preis ausgeführt wird (positive Slippage), was bei einem Market Maker normalerweise nie der Fall sein wird.
Wie verhalten sich Kosten zur Leistung?
Hier gilt es die preisgünstigste Kombination aus Spread, Kommissionen, Ausführung und Technologie zu finden. Der Trader sollte nicht nur die reinen Kommissionen betrachten, sondern unter anderem herausfinden wie lange eine Orderausführung dauert, ob es Requotes gibt und ob der Spread ganztägig fix ist oder es zu Spreaderweiterungen kommt, wenn z.B. Nachrichten (Wirtschaftsdaten, Zinsentscheidungen) veröffentlicht werden.
Was bietet die Trading-Plattform?
Zunächst einmal bietet die Handelsplattform die Grundlage dafür, dass Trader überhaupt handeln können. So gibt es bei sämtlichen Trading-Plattformen einige Standardleistungen und Funktionen, auf die in der Praxis nicht mehr zu verzichten ist. Dazu gehören zum Beispiel folgende Leistungen: Auftragserteilung, Abruf von Kontoinformationen, Verwaltung des Kontos sowie offener Positionen und Orders, Analysewerkzeuge und Tools sowie Charts und Realtime-Kurse.
Darüber hinaus spielt gerade die Benutzerfreundlichkeit sowie eine Flexibilität auf auf eigenen Bedürfnisse eine immer größere Rolle. Insbesondere daher ist hier ein Broker zu bevorzugen, der seine eigene inhouse Trading-Plattform anbietet, die ständig weiterentwickelt und den Bedürfnissen der Trader entgegenkommt. Die Handelsplattform sollte alle Trading-Stile (Scalping, Daytrading, Swingtrading,...), Trading-Techniken und Erfahrungslevel unterstützen. Jeder Trader, egal ob absoluter Anfäger oder Experte sollte die Tools finden, die er zum Trading benötigt.
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Wie unterstützt Sie der Kundenservice?
Hier sollte auf eine gute Erreichbarkeit geachtet werden. Der Kundenservice sollte börsentäglich in deutscher Sprache zur Verfügung stehen. Gerade wenn einmal eine Telefonorder aufgegeben werden muss, sollte der Kundenservice ohne Warteschleife oder Anrufbeantworter sofort erreichbar sein. Ein guter Kundenservice verfügt über eine exzellente Qualifikation, bietet kostenlose Zusatzservices und ist in der Regel für seine Serviceleistungen ausgezeichnet.
Welche Weiterbildungsangebote/ Schulungsmaterialien gibt es?
Schulung und Weiterbildung sind ein weiterer Schritt zum Erfolg. Ein Broker, der am langfristigen Erfolg seiner Kunden interessiert ist, bietet in der Regel kostenlosen Zugang zu hochwertigen Seminaren und Webinaren. Des Weiteren steht meist eine umfangreiche Trading-Bibliothek mit E-Books, Handbüchern und Videos zur Verfügung. Ein guter Broker bietet Neukunden ebenfalls kostenlose Plattformcoachings auf individueller Basis an, um die Handelsumgebung kennenzulernen und nach den individuellen Bedürfnissen des Traders einzurichten.
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Auch wenn jeder Trader seine individuellen Präferenzen hat und diese Kriterien persönlich anders gewichtet sollten alle Trader diese Kriterien bei der Brokerwahl beachten.
Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) hat in 2018 ein Umfrage unter Ihren Mitgliedern zum Thema Broker durchgeführt. Die Mehrheit der Experten entscheidet sich klar für WH SelfInvest.
Quelle: Vereinigung Technischer Analysten Deutschland (www.vtad.de)