Trades, die nicht wirklich funktionieren ...
Wir haben in den ersten beiden Artikeln Beispiele gezeigt von erfolgreichen Forex Trades. Dass Trades nicht immer zum gewünschten Ergebnis führen, weiß jeder Trader, der es bereits für eine Weile tut. Die entscheidende Frage ist nicht so sehr, wie man unangenehme Situationen (das kann nicht sein!) vermeidet. Vielmehr müssen wir uns fragen, wie wir am besten reagieren, wenn der Trade nicht in die gewünschte Richtung geht. Denn hier drückt der Schuh ...
EUR/USD, 4-Stunden-Chart
Am 16. September eröffneten im Forex-Markt eine ganze Reihe von Währungspaaren mit deutlichen Gaps (Kurslücken). Beim EUR/USD gab es einen Gap nach oben von gut 80 Pips. Die erste 4-Stunden-Kerze war dann auch klar bearish, sodass viele Trader zu dieser Zeit eine Shortorder unter dem Tief dieser Kerze platzieren (blaue Streifen). Danach war der Trade für eine kurze Weile im Gewinn aber dann geschah das Unerwartete: Der Euro begann wieder zu steigen und schien die Lücke gar nicht mehr schließen zu wollen (was jeder erwartete). Wir sehen sogar, dass die Kurse über den höchsten Kurs von Sonntag stiegen (gelbes Rechteck). Und wer genau hier über diesem Hoch seinen Stop platziert hatte, was viele Trader machten, hat mit dem Ofenrohr ins Gebirge geschaut! Diejenigen, deren Stops gerade nicht erreicht worden sind, blieben allerdings short und kamen am späten Montagabend zurück in die Gewinnzone. Aber am Dienstagmorgen begann der Euro wieder zu steigen (die letzten zwei grünen Kerzen) und hier kommt die Psychologie ins Spiel. Was tun Sie als Trader, wenn Sie zwei Mal leicht in die Gewinnzone kommen und dann schlussendlich beide Male wieder zurück in den Verlust kommen ..?
Richtig. Sie schließen den Trade mit einem kleinen Verlust. Natürlich könnte man darauf spekulieren, dass der Markt vielleicht trotzdem zurückkommt, aber wenn der Markt dir zweimal etwas anderes sagt ...
USD/CHF, 4-Stunden-Chart
Eine weitere Möglichkeit, um den Wochenend-Gap vom 16. September zu traden trat beim Forexpaar USD/CHF auf. Hier war das Gap wesentlich kleiner, etwa 30 Pips, aber der "Swissy" ist auch ein weitaus weniger volatiles Paar wie der Euro. Der Trader kann hier also mit größeren Positionen arbeiten. Der Einstieg lag hier bei einem Ausbruch der erste grüne Kerze nach oben (blaue Linie). Auch hier war die Position eine Zeit lang im Plus um dann, nach einigen Stunden wieder ins Minus zu laufen und danach wieder leicht ins Plus …um dann wieder …
Im besten Fall kommt der Trader hier mit +/- 0 Euro aus der Position wieder raus. Der Markt geht seitwärts und ist Dienstag noch immer seitwärts. Es ist einfach besser, die Position zu schließen. Ein Markt, der nicht weiß, wohin er geht, ist ein Markt, in dem Trader in der Regel Geld verlieren.
AUD/USD, 4-Stunden-Chart
Abschließend schauen wir uns noch das gleiche Szenario mit dem Paar AUD/USD (Australischer Dollar) an. Hier hatte der Trader einen etwas besseren Einstieg (rote Linie) nach eine klaren bearischen Kerze in den ersten Handelsstunden der Woche. Auch hier lief die Position in den Gewinn und es blieb auch dabei. Aber am Dienstag begann auch der Australischer Dollar zu steigen, noch vor dem erwarteten Schließen des Gaps. Die Gewinne schmolzen weg wie Schnee. Was macht ein erfahrener Trader hier? Richtig, die Position so schnell wie möglich schließen und den Rest der Gewinne mitnehmen.
Fazit:
In keinem der drei Beispiele wurden die Lücken geschlossen. Nur der aufmerksame Trader entscheidet, ob er seine Verluste begrenzen kann. Da gibt es sicherlich andere und bessere Möglichkeiten, Geld zu verdienen.