Der Bund Future: das ideale Trading-Instrument für den beginnenden Trader? (Teil 2)
Im ersten Artikel dieser Serie haben wir den Bund Future als eines der günstigsten Trading-Instrumente ausgemacht. Ausserdem kann auch der beginnende Trader auf Grund der niedrigen intraday Margins beim Bund sein Money Management optimieren, indem er mehr als 1 Kontrakt gleichzeitig handelt. Wie dies konkret gemacht werden kann, soll in diesem und folgenden Artikeln anhand mehrerer Trades illustriert werden.
Bund-Future, Tageschart März-August 2016
Der Blick auf den Langzeit-Chart des Bund Futures (Wochenchart, Monatschart) verrät unmissverständlich, dass sich der Bund in einem stabilen Aufwärtstrend befindet, der ungebrochen ist. Auch obenstehender Ausschnitt aus dem Tageschart illustriert diese Tatsache. Mehr. Seit Anfang Juli 2016 scheint sich der Bund in einen ansteigendes Dreieck hineinzumanövrieren, das durchaus als stark bullish interpretiert werden darf. Mit einem Ausbruch nach oben ist jederzeit zu rechnen.
Bedeutet dies, dass Daytrader den Bund ausschließlich von der Longseite handeln sollten? Keineswegs. Dennoch, sollte auch ein Daytrader die Grundtendenz jederzeit im Hinterkopf behalten, ganz sicher wenn er short ist. Die Wahrscheinlichkeit für das Gelingen von Long-Trades in einem solchen Markt ist nun mal größer als Short-Trades.
Bund-Future, 17. August, 15-Minuten-Chart
Der Ausgangspunkt für unseren ersten Trade ist ein Vortagestief bei 166,65. Am 17. August um 12.45 Uhr wird dieses Tief erneut erreicht. Die Kerze schließt aber über dem Tief. Der Trader entschließt, eine Long-Position zu wagen (Pfeil). Er kauft 3 Bund-Kontrakte zu einem Preis von 166,70. Er sichert die Position ab mit einem Stopp etwas unter dem Tagestief bei 166,60. Somit riskiert er pro Kontrakt 10 Punkte oder 100 Euro, insgesamt also 300 Euro.
Bund-Future, 17. August, 15-Minuten-Chart
Nach und nach bestätigt sich die Einschätzung des Traders. Der Future hat tatsächlich ein Doppeltief ausgebildet und beginnt wieder zu steigen. Der Trader ist 3 Kontrakte Long, und nun beginnt die eigentliche Arbeit. Er muss Anhaltspunkte im Chartverlauf finden, die ihm sukzessive Exits ermöglichen. Das Tageshoch lag bislang bei 166,99, also gerade mal 1 Punkt unter der runden Zahl 167. Dieses Hoch wurde bereits am Vormittag gebildet. Sobald der Markt dieses Hoch erreicht, verkauft der Trader einen Kontrakt (1). Dieser Kontrakt liefert ihm einen Gewinn von 29 Punkte oder 290 Euro.
Vorab hatte er, nachdem der Bund ein kleines Swingtief ausgebildet hatte, den Stop bereits etwas über breakeven gesetzt (zweiter rote Strich). Der Bund Future steigt nach dem Verkauf des ersten Kontrakts zwar bis auf 167,10, kann aber eine Stunde lang kein höheres Hoch bilden. Deshalb entschließt sich der Trader den zweiten Kontrakt zu verkaufen (2) zum Preis von 167,02. Ein Gewinn von 31 Punkten oder 310 Euro.
Um den aufgelaufenen Gewinn im dritten Kontrakt abzusichern, schiebt er nun den Stop-Loss auf 166,90. Erst um 20.00 Uhr abends bildet der Future nochmals eine Kaufwelle, und hier schließt der Trader den dritten Kontrakt zu einem Preis von 167,25. Dieser Trade erbrachte also 55 Punkte oder 550 Euro. Der gesamte Ertrag des Tages summiert sich somit auf 1150 Euro vor Gebühren.