Die Formel für Erfolg?

Wichtige Parameter

Bekanntlich ist Erfolg an der Börsen abhängig von einigen, wenigen Parametern. Wir möchten diese kurz auflisten:

 - Anzahl der Gewinner
 - Anzahl der Verlierer
 - Durchschnittsgewinn pro Gewinner
 - Durchschnittsverlust pro Verliere

Die Häufigkeit der Gewinner und Verlierer wird auch "Trefferquote" genannt oder "Hitrate". Viele Anfänger sind stolz darauf, dass sie ein System mit einer hohen Trefferquote haben. Natürlich ist es schön, immer zu "gewinnen", es liegt in der menschlichen Natur, dass wir nach Sicherheit suchen, so dass wir alles dafür tun, um Verluste zu vermeiden.

Der alles bestimmende Parameter

 Die Frage ist aber, ob dieses Verhalten auf Dauer die gewünschten Ergebnisse bringen wird, sprich einen langfristigen und konstanten Erfolg. Fakt ist aber, dass Sie als Händler nur auf einen der oben genannten vier Parameter Einfluss haben, nämlich auf den durchschnittlichen Verlust pro Verlierer. Auf den durchschnittlichen Gewinn pro Gewinner haben wir nicht wirklich einen Einfluss. Zwar können wir mit anspruchsvollen Stop-Loss-Verfahren (Stop, Trailing Stop, Breakeven-Stop, usw. Bei Gewinnen) versuchen, den durchschnittlichen Gewinn zu erhöhen. Letztendlich aber ist es der Markt selbst, welcher bei jedem Trade über das Resultat entscheidet. Auch auf die Trefferquote haben wir wenig bis keinen Einfluss, wenn wir mit Stops arbeiten, um den potentiellen Verlust zu verringern.

Die Trefferquote ist nicht entscheidend

Unabhängig von der Strategie des Händlers beträgt die Wahrscheinlichkeit von Gewinn oder Verlust an der Börse 50%. Aber diese Normalverteilung unterscheidet sich selbstverständlich von Trader zu Trader. Es gibt Händler, die mit einer Trefferquote von nur 30% sehr profitabel sind. Im Gegensatz dazu sind manche Händler mit einer Trefferquote von über 80% nicht profitabel. Warum ist das so? Es ist eine bekannte Tatsache, dass viele Neulinge ihre Trades schließen, sobald sich ein wenig Gewinn eingestellt hat. An verlustreichen Trades wird oftmals zu lange festgehalten in der Hoffnung, dass diese doch noch in die Gewinnzone drehen. Meist hat dies sehr negative Folgen. Um dies zu verdeutlichen, betrachten wir einmal die Ergebnisse eines DAX Händlers (Anfänger), der nur mit 1 CFD handelt.

Ergebnisse ohne Stop-Loss

 

In diesem Beispiel handelt der Dax-Händler 10 mal. Er hat dabei sechs Gewinner und lediglich 4 Verlierer, eine Trefferquote von 60% also. Wenn wir uns die Zahlen einmal genauer anschauen, dann sieht es aber doch nicht ganz so gut aus. Trotz der hohen Trefferquote von 60% macht der Händler keinen Gewinn. Der Grund dafür ist selbstverständlich das Verhältnis zwischen dem durchschnittlichen Gewinn pro Gewinntrade (+25,5) und dem durchschnittlichen Verlust pro Verlusttrade (-43). Dieses Verhältnis ist eindeutig negativ und das macht den Vorteil der hohen Trefferquote zunichte. Unnötig zu sagen, dass es vor allem Trade Nr. 8 war, (-114), welcher die Performance in den Keller gerissen hat. Dies ist vermutlich ein Händler, der ohne Stop-Loss arbeitet. Nehmen wir jedoch an, dass wir diesen Trader überreden können mit einem festen Stop-Loss von 15 Punkten im DAX zu arbeiten. Wie würden seine Ergebnisse dann aussehen bei exakt denselben Trades?

Ergebnisse mit Stop-Loss von 15 Punkten

 

In diesem Fall begrenzt der Händler seine Verlierer konsequent auf 15 Punkte im DAX. Das Ergebnis ist, dass er jetzt nur noch vier statt sechs Gewinner verzeichnen kann. Seine Trefferquote ist drastisch reduziert. Aber der durchschnittliche Gewinn ist viel höher als der durchschnittliche Verlust, und diese beiden Parameter kompensieren die geringe Trefferquote. Durch das Minimieren von Verlusten verwandelt sich der verlustreiche Händler also in einen profitablen Trader.