Unter shorten verstehen wir das spekulieren auf fallende Kurse. Nun gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um dies zu tun. Wenn Sie zum Beispiel beim Forex (Devisenmarkt) short gehen, führen Sie eine normale, alltägliche Transaktion aus. Gehen Sie short auf das Währungspaar EUR/USD dann bedeutet das einfach, dass Sie US-Dollar kaufen. Buchhaltungstechnisch haben Sie einen Verkaufposition in Euro und eine Kaufposition in Dollar. Sie setzen auf einen steigenden Dollar. Ist Ihre Prognose korrekt (das Währungspaar fällt) und Sie schließen Ihre Position, dann kommt die buchhaltungstechnische Differenz als Gewinn auf Ihr Konto. Im ungünstigsten Fall verlieren Sie dabei Geld.
Short auf Rohstoffe und Anleihen
Diese Transaktion geschieht tausende Male täglich. Wenn es einen Markt gibt, gibt es immer Käufer und Verkäufer. Es gibt Käufer für den Dollar und es gibt Marktteilnehmer, die den Euro kaufen. An den Terminbörsen (Futures-Börsen) ist es nicht anders. Wenn Sie ein Terminkontrakt auf Weizen kaufen, muss es irgendwo in der Welt ein Verkäufer geben, der diesen Kontrakt an Sie verkauft. Es kann jemand sein, der einfach eine Long-Position schließt und daher verkauft. Aber es könnte genauso gut jemand sein, der einen bearishen (negativen) Blick auf den Weizen-Markt hat. Diese Person (oder Firma) verkauft ein (oder mehrere) Futures-Kontrakte in der Hoffnung, den Kontrakt zu einem späteren Zeitpunkt zu einem günstigeren Preis zurück kaufen zu können. Auch hier wird der Unterschied zwischen Kauf und Verkauf ein Gewinn für den Verkäufer sein, sollte seine Vision wirklichkeit werden.
Aktien shorten
Auch Aktien können geshortet werden. Dies scheint nicht offensichtlich, aber in den USA ist es sehr verbreitet. Dort kann man bei vielen Brokern sogar Aktien auf Kredit, also auf Marge, shorten. Angenommen, Sie finden die Aktie Google an der Nasdaq zu teuer bei $770 und shorten zu diesem Preis. Ein paar Tage später ist dieser Aktie auf $ 670, dann ist der Unterschied zwischen Ihrem Verkaufpreis und dem aktuellen Marktpreis $100. Wenn Sie jetzt Ihre Position schließen (die Aktien zurück kaufen zum heutigen Preis), wird Ihr Broker die Differenz ($100 pro Aktie) Ihrem Konto gutschreiben.
Shorten ist einfach
Shorten ist also etwas sehr einfaches. Wenn Sie das Orderfenster Ihrer Trading-Software öffnen können Sie auf „Kaufen“ klicken um zu kaufen. Allerdings, wenn Sie auf "Verkaufen" klicken dann gehen Sie eine Short-Position ein. Es gibt natürlich Einschränkungen. Eine Zeit lang war es verboten, Bankenaktien zu shorten. Der Gesetzgeber wollte damit verhindern, dass der Bankensektor komplett einstürzen würde während der Finanzkrise. Es gibt allerdings keine Beweise dafür, dass Leerverkäufer tatsächlich daran mithelfen. Ganz im Gegenteil. Sie wären überrascht, wie wenig Leerverkäufer es gibt. Die meisten Anleger sind nur Long auf Aktien.
Shorten mit CFDs
Aber trotzdem bietet die Brokerindustrie Ihnen heutzutage unglaublich interessante Chancen, um in verschiedenen Märkten zu shorten, ohne riskante Futures handeln zu müssen. CFDs sind sehr geeignet um long und short zu gehen in fast alle Märkten. Es lohnt sich zu schauen, für welche Märkte es CFDs gibt ... Sie wollen Italienische Anleihen shorten? Kein Problem. Dafür gibt es ein CFD. Sie finden Apple zu teuer? Dan wird Ihnen einen short CFD auf Apple helfen. Sie denken, dass Gold zu weit gestiegen ist? Gehen Sie dann ganz einfach mit ein CFD short im Gold ...