SÜßE RENDITE AUSKOSTEN
Die Zuckernotierungen sind weiter stark im Aufwind. In dieser Woche kletterte der Zuckerpreis an der Terminbörse in New York bis knapp an die Marke von 18 US-Cent je Pfund. Damit erreichte er den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren.
Aus technischer Sicht kommt dem aktuellen Preisniveau eine enorme Bedeutung bei. Denn im Bereich der 18-Cent-Marke trifft der Zuckerpreis auf einen ersten Widerstand. Gewinnmitnahmen nach der straffen Rally – immerhin hat sich der Zuckerpreis während der vergangenen zwölf Monate beinahe verdoppelt – werden hier immer wahrscheinlicher. Schafft Zucker dagegen den Durchmarsch durch diese Barriere, winken kurz- und mittelfristig weiter deutlich steigende Kurse.
Aus fundamentaler Sicht kommen derzeit widersprüchliche Nachrichten an den Zuckermarkt. Demnach rechnen viele Beobachter nach einem Defizit 2020/21 mit einem „ausgeglichenen“ Markt 2021/22. Etwas anders sehen die Analysten des Branchendienstes Datagro die Entwicklung in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Prognose.
MÖGLICHE VERÄNDERUNG DER BILANZ
Sie erwarten nach einem Defizit von 1,51 Mio. Tonnen 2020/21 in der laufenden Saison sogar einen Überschuss von 2,74 Mio. Tonnen. Eine weitere gute Ernte in Indien, eine deutliche Produktionserholung in Thailand und Russland sowie höhere Erträge in der EU – trotz der jüngsten Frostschäden in Frankreich – sollen dazu beitragen. Allerdings machten die Analysten auch deutlich, dass insbesondere der weitere Verlauf der Verarbeitungssaison in Brasilien unsicher sei. „Größere Verschiebungen zwischen Zucker und Ethanol könnten die Bilanz deutlich verändern.“
Fazit: Der Aufwärtstrend bei Zucker ist weiterhin intakt. Die Rally trifft im Bereich um 18 US-Cent je Pfund aber auf eine erste Hürde.
Empfehlung: Laufende Longpositionen können mit einem Stopp um 16,60 US-Cent je Pfund abgesichert werden. Der Zucker-ETF hat die ISIN: DE 000 A0K RJ8 5.