Auch der Handel mit CFDs ist mit Kosten verbunden. Diese Kosten setzten sich aus drei Bestandteilen zusammen:
1. Die Kommissionen
2. Der Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs, auch Spread genannt
3. Die Finanzierungskosten, wenn Trader Positionen übernacht halten
Die Finanzierungskosten fallen nur an, wenn Positionen übernacht und länger gehalten werden. Hierbei fallen dann Kosten z.B. Zinsen an. Diese sind abhängig von der Positionsgröße, der Haltedauer und dem Zinssatz. Gerade bei Swing- und Positionstrades, also Trades mit mittlerer bis langer Haltedauer, muss der Trader diese Kosten berücksichtigen. Ein Beispiel hierzu: Der Broker WH SelfInvest nimmt als Basis der Finanzierung die folgende Berechnung: Libor + (long) oder – (short) 2.5%. Bei einer aktuellen Liborrate von 0.1%, macht dies 2.6% aus. Damit entstehen für eine Position von €10.000 Finanzierungskosten i.H.v. € 10.000 * 2.6% / 360 = € 0.72 pro Nacht.
Interessant: Für CFDs auf Futures fallen hier keine Finanzierungskosten an.
CFDs als OTC Produkte erlauben dem Broker verschiedene Arten der Preisstellung. Viele Broker agieren hier als MarketMaker und stellen Ihre eigenen Kurse. Hier dient als Basis der Geld-und Briefkurs der Börse, diese werden jedoch beide erweitert. Der Unterschied ist der Verdienst des Brokers. Gerade hier berichten Trader immer wieder von seltsame Kursen und/oder Spreaderweiterungen die dann Stoppkurse erreichen und Positionen schließen. Andere Broker quotieren Ihre CFDs 1:1 mit den Referenzbörsen und nehmen dafür eine zusätzliche Gebühr. Auf den ersten Blick wirkt dies dann oft teurer, gerade bei größeren Positionen ist dies jedoch meist nicht der Fall. Hinzu kommt eben noch der Vorteil einer genauen, nachvollziehbaren Preisstellung.
Die direkten Kommissionen bestehen meist aus einem (fixen) Minimum und einer prozentualen (Europa) oder einer Gebühr pro CFD (US). Auch Anfänger sollten auf die Kosten schauen und prüfen, dass Sie nicht mit hohen Minimumgebühren zu viel zahlen. Nachfolgend zwei praktische Beispiele:
Beispiel 1, Aktien CFD:
Ein Trader kauft 200 CFDs auf eine deutsche Aktie zu je €50. Er hält diese Position eine Nacht und verkauft dann bei €48.
Welche Kosten entstehen?
Die Kommissionen z.B. bei WH SelfInvest sind € 4.50 fixe Gebühr + 0.054% vom gehandelten Volumen. Die Kosten berechnen sich dann wie folgt:
Kauf der Position:
Wert der Position: 200 * € 50=€ 10.000
Variable Kommission: 0,054% * € 10.000 = € 5,40
Fixe Gebühr: € 4,50
Total: € 9.90
Die Übernachtgebühr:
Positionsgröße: 10.000
Libor = 0,1%
Berechnung: (0,1% + 2,5%) / 360 * € 10.000 = € 0,72
Verkauf der Position:
Wert der Position: 200 * € 48 = € 9.600
Variable Kommission: 0.054% * € 9.600 = € 5,18
Fixe Gebühr: € 4,50
Total: 9,68 €
Die gesamten Transaktionskosten sind also € 20,30.
Beispiel 2, CFD auf den .de30:
Ein Trader kauft 3 CFDs auf den DAX bei 11.100 Punkten und verkauft nach 2 Tagen bei 11.300 Punkten.
Wie sind die Kosten?
CFDs auf Indizes haben bei WH SelfInvest eine fixe Gebühr von € 3. Hinzu kommen die Kosten für den Spread. Dieser ist für den CFD auf den DAX 1 Punkt.
Damit ergibt sich:
Wert der Position: € 3 * 11.100 = € 33.300
Kommissionen: € 3 (Ankauf) + € 3 (Verkauf) = € 6
Kosten für den Spread: 2 * 3 Punkte = 6 Punkte = € 6
Finanzierungskosten: 2 x (0,01 + 2,5%) / 360 x € 33.000 = € 4,77
Die gesamten Transaktionskosten sind also € 16,77.