Warten auf gute Setups
Für den Forexmarkt gibt es eine Menge anspruchsvoller Strategien. Einige basieren sich auf Indikatoren, andere auf gleitende Durchschnitte, usw. Ein technischer Analyst mit einem geschulten Auge für Chartformationen kann so gutes Geld auf dem Forex-Markt verdienen, vorausgesetzt, er hat die Geduld, auf gute Setups zu warten. Letzteres ist vielleicht einer der Hauptgründe, warum so viele Devisenhändler entgleisen: Es fehlt ihnen die Geduld. Sie handeln allzu oft Setups von schlechter Qualität. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese oft zu einem Verlust führen.
Wir schauen uns in dieser Serie einige sehr gute Setups an, die übrigens auch eine hervorragende Risk Reward-Ratio (Chancen-Risiko-Verhältnis) mit sich bringen.
EUR/JPY, 5-Minuten-Chart
Jeder erfahrene Analyst erkennt dieses Muster: Eine bearische Wedge-Formation. Hier musste der Trader schnell handeln. Es gab zwei Möglichkeiten: Der Trader konnte shorten an der Spitze des Wedge (oberhalb der oberen Linie). Der Vorteil hierbei wäre, dass er dies mit einer sehr engen Stopp-Loss-Order hätte machen können, und wenn der Ausbruch kommt ist der Trader bereits short. Die konservative Variante lautet warten auf den bearishen Ausbruch und per Marktorder in den Markt einsteigen. Hier ist der Trader sicher, dass es einen Ausbruch gibt, aber bekommt einen schlechteren Preis als bei Variante 1. Trotzdem sind beide Setups gut für immerhin mindestens 40 Pips.
EUR/JPY, 5-Minuten-Chart
In diesem Beispiel, wieder im EUR/JPY, ist das warten auf den Ausbruch wirklich sicherer. Der Widerstand bei 130,30 in den frühen Morgenstunden ist sehr deutlich erkennbar, und es ist nicht weiter verwunderlich dass der Ausbruch um kurz nach 8.00 Uhr, nach Öffnung des europäischen Handels begann. Der Trader kann warten bis zur ersten Kerze über der Widerstandslinie und danach per Marktorder eine Longposition eingehen (konservativ), oder er geht von einem erfolgreichen Ausbruch aus und legt eine Kauf-Stop-Order direkt knapp überhalb von 130.30. Die zweite Variante bietet dem Trader einen besseren Preis, aber er riskiert damit ebenfalls einen falschen Breakout.
EUR/USD, 5-Minuten-Chart
In diesem Beispiel beim EUR/USD gibt es eine klare Triple-Top-Formation. Und, wie das Sprichwort lautet, was nicht steigen kann, muss schlussendlich fallen. Dies passierte dann auch. Es war für ein Daytrader aber eine Übung in Geduld. Die Formation war erst gegen 12.30 Uhr mittags vollständig abgeschlossen. Die Short-Position konnte aber erst gegen 17.00 Uhr geschlossen werden. Dies geschieht am besten mit einem Trailing Stop, während ein beobachtendes Auge die Chancen in anderen Märkten auslotet.
USD/JPY, 5-Minuten-Chart
Eine steigende Tendenz in den frühen Morgenstunden beim USD/JPY ist kurz nach dem Beginn des europäischen Handels gebrochen. Viele Trader sind bei der ersten roten Kerze short gegangen, aber es gab noch einen Test des Aufwärtstrends (blaues Rechteck). Hier bekommt ein geduldiger Trader natürlich einen viel besseren Preis, short zu gehen. Um 09.00 Uhr sind die meisten Trader hier wahrscheinlich bereits aus dem Handel mit 10-15 Pips Gewinn. Es ging dann im Laufe des Vormittags weiter in Richtung Süden, aber auch hier benötigt man einen Trailing-Stop, der aus diesem Markt einige zusätzliche Pips mitnimmt.