ZU HEIß FÜR EINEN GÜNSTIGEN PREIS
Die Rally beim Kaffeepreis geht weiter. In dieser Woche kostete ein Pfund Arabica erstmals seit Herbst 2016 wieder mehr als 160 US-Cent.
Begünstigt wurde der Preisanstieg durch Unruhen im Kaffeeproduzentenland Kolumbien. Hier erschwerten Proteste und Arbeitsniederlegungen den Kaffeetransport in die Häfen. Daneben wirkt eine schwache brasilianische Arabica-Ernte bereits seit einigen Wochen preistreibend und trendverstärkend.
Doch nun verschlechtern sich auch noch die Aussichten für die kommende Ernte in Brasilien. Viele Marktteilnehmer setzten zuletzt große Hoffnungen darauf und erwarteten eine wieder üppigere Versorgung mit Arabica-Kaffee. Die aktuell laufende Ernte ist die eines Niedrigertragsjahres im zweijährigen Zyklus. Sie wird obendrein im Ertrag durch eine lange Dürre geschmälert.
Ab April 2022 hätten ein Hochertragsjahr, bessere Witterung und ein hoher Anteil an Baumschnitt wieder ertragsstarker Kaffeebäume für ein deutliches Plus bei der Produktion sorgen sollen. Die anhaltend viel zu trockene Witterung droht nun jedoch dieses Szenario endgültig zunichte zu machen. Verschiedene öffentliche Einrichtungen Brasiliens gaben in den letzten Tagen Warnungen wegen Wassermangels und Feuergefahr heraus.
Fazit:
Besonders betroffen ist das Parana-Becken, zu dem auch der mit Abstand größte kaffeeproduzierende Bundesstaat Minas Gerais gehört. Den Wetterprognosen der Agenturen zufolge soll sich die viel zu trockene Witterung auch von Juni bis August fortsetzen – kein gutes Vorzeichen für die Ernte 2022/23, deren Blüte ab September beginnt. Fazit: Der Aufwärtstrend bei Kaffee ist fundamental unterfüttert. Eine nächste technische Hürde wartet im Bereich um 180 US-Cent je Pfund. Empfehlung: Mit einem ungehebelten Kaffee-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJT 2) können Anleger von den erwarteten steigenden Kaffeepreis-Notierungen profitieren.