BOLIVIEN MIT AMBITIONEN
Die neue Regierung Boliviens ist bei der Lithiumgewinnung auf der Suche nach neuen Partnern – und zwar weltweit. Man erhofft sich so die Möglichkeit, „die Technologie auszuwählen, mit der in kürzester Zeit die besten Ergebnisse für die bolivianische Wirtschaft erzielt werden können“, so Präsident Luis Arce in einer Rede.
Lithium ist für die Produktion von Batterien, wie sie z. B. in Elektroautos verwendet werden, unverzichtbar. Das südamerikanische Land „sitzt“ auf einem der größten Lithium-Vorkommen und verfügt mit dem Salar de Uyuni über das größte geschlosssene Lithiumvorkommen der Erde.
EINE KOOPERATION MIT ACI SYSTEMS
Der frühere Präsident Evo Morales verhinderte noch eine Vereinbarung mit einer ausländischen Firma. Bolivien sollte die Lithium-Produktion in Eigenregie optimieren. Doch ein Pilotprojekt brachte nur geringe Produktionsmengen zu Tage. Mit dem baden-württembergischen Unternehmen ACI Systems ging YLB eine Kooperation ein, die Morales jedoch kurz vor seinem Rücktritt 2019 aufkündigte. Vor Kurzem hat der neue Präsident Arce bekanntgegeben, man befinde sich mit Deutschland mittlerweile wieder in Verhandlungen bezüglich einer Wiederaufnahme des Projekts. Zuletzt hatte Bolivien gemeinsam mit dem chinesischen Unternehmen Gangfeng Lithium 530 Tonnen Lithiumkarbonat produziert. Dieses Salz ist eine wesentliche Komponente für die Herstellung von Lithiumbatterien.
Fazit: Bolivien springt auf den fahrenden Lithium-Zug auf. Das Metall wird noch erheblich im Preis zulegen. Empfehlung: Ein direktes Investment in den Rohstoff, mittels Terminkontrakt, CFD oder ETF ist derzeit noch nicht möglich. Aber die Londoner Terminbörse möchte im 2. HJ 2021 einen Lithium-Future einführen. Über Umwege können Anleger dennoch in das begehrte Metall investieren. Weltgrößter börsennotierter Produzent von Lithium und Lithiumverbindungen ist der US-Chemiekonzern Albemarle Corp. (ISIN: US 012 653 101 3).