DIE TECHNISCHE HÜRDE
Im ersten Anlauf auf die 1-Dollar-Marke ist der Baumwollpreis an der technischen Hürde bei 95 US-Cent je Pfund gescheitert (siehe FD vom 19.2.). Doch nach ersten Gewinnmitnahmen und einer kurzen Konsolidierungsphase nimmt der Textilrohstoff nun erneut diese Zielmarke ins Visier. Mit aktuell rund 90 Cent je Pfund handelt Baumwolle weiterhin auf dem höchsten Stand seit drei Jahren.
Die fundamentale Lage auf dem Baumwollmarkt spricht weiter für steigende Cotton-Notierungen. Die Klettertour dürfte demnach weiter gehen. Das International Cotton Advisory Committee ICAC erwartet, dass in der laufenden Saison 2020/21 die globalen Bestände an Baumwolle um 300.000 Tonnen auf 21,1 Millionen Tonnen sinken. Die Nachfrage nach dem Rohstoff soll nach dem herben Einbruch in der vorigen Saison nun um knapp sieben Prozent steigen. Doch auf der anderen Seite sind die Ernten bei den wichtigsten Anbietern, vor allem den USA, schlecht, so dass die weltweite Produktion rückläufig ist. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA rechnet sogar mit einer Erholung der Nachfrage um 14% und mit einem Abbau der Baumwolllager um mehr als drei Prozent auf 20,8 Millionen Tonnen.
FÜNFJAHRESTIEF
In den USA dürfte die Ernte 2021/22 nach dem Einbruch um rund ein Viertel in der laufenden Saison immerhin wieder von 15 Mio. auf 17,5 Mio. Ballen (3,8 Mio. Tonnen) und damit um 17% steigen. Doch dies wäre noch immer eine vergleichsweise niedrige Ernte die bei den anhaltend hoch erwarteten Exporten nicht verhindern könne, dass die US-Bestände weiter auf ein Fünfjahrestief sinken.
Fazit: Der Aufwärtstrend bei Baumwolle ist intakt, aus fundamentaler Sicht hat der Baumwollpreis weiter Rückenwind. Nach einer kurzen Konsolidierung dürfte die Rally hier weiter gehen.
Empfehlung: Das Baumwoll-ETC finden Sie unter der ISIN: DE 000 A0K RJW 6.