EMA30-Trading in Kombination mit Candlestick-Mustern
Japanische Candlestick-Muster sind mittlerweile bei vielen Tradern beliebt. Sie haben teilweise phantasievolle Namen wie „Evening Star“ „Harami Cross“ oder „Three Soldiers.“ Die Tiefeninterpretation dieser Muster sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie lediglich Ausdruck eines gewissen Preisverhaltens sind. Dennoch können Candlesticks in ihrer Bildhaftigkeit ein Indiz geben, wie es mit dem Markt weitergehen könnte.
Candlesticks im Kontext interpretieren
Wichtig dabei ist, dass der Trader die Interpretation innerhalb eines charttechnischen Kontextes durchführt. Ein Hammer an einem Unterstützungs-Level hat zum Beispiel eine ganz andere Aussagekraft, als wenn dieses Muster irgendwo beliebig in einem Trend auftaucht. In diesem Artikel wollen wir die Möglichkeit ausloten, Candlestick-Muster in Kombination mit dem Exponential Moving Average (EMA) 30 aufzuspüren. Wir formulieren dabei folgende Regeln:
Trading-setup
Long-Trade
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Pull back (Rücksetzer) zurück zum EMA30
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Bullishes Candlestick-Muster mit Schlusskurs über EMA30
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Kauf sobald der Preis über das Hoch der letzten Candle steigt
Short-Trade
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Pull back (Rücksetzer) zurück zum EMA30
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Bearishes Candlestick-Muster mit Schlusskurs unter EMA30
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Verkauf sobald der Preis unter das Tief der letzten Candle fällt
EUR/JPY, 5-Minuten-Chart
In diesem Beispiel im EUR/JPY identifizierten wir ein bullishes Setup, das kurz nach dem sogenannten „London Open“ (gelb) um 9.00 Uhr stattfand. Nach der Seitwärtsrange in den Stunden vor dem London Open konnten die Bullen im 5-Minuten-Chart ein überzeugendes Zeichen setzen (bullishe Candle, gelb). Kurz danach bildete sich ein kleiner Hammer mit einem Pull back auf den EMA30 (unterer Pfeil). Dies war das Startsignal für einen gelungenen Long-Trade.
Interessant bei diesem Trade war, dass sich das Hammer-Muster noch drei Mal wiederholte! Jedes Mal kauften die Bullen das Paar weiter hoch, nachdem ein Pull back auf den EMA30 erfolgte. Trader hatten in diesem Fall also vier Möglichkeiten, sich in den Trade einzukaufen.
Erst als der Preis unter dem EMA30 schloss (rote Zone oben) konnte die Position mit einem guten gewinn geschlossen werden.
EUR/JPY, 5-Minuten-Chart
Das zweite Beispiel zeigt ein interessantes Short-Setup. Nachdem der Preis unter dem EMA30 gefallen war, gab es einen Pull back bis an die EMA30-Linie. Dort bildeten die Candlesticks ein Bearish Engulfing-Muster (Pfeil oben). Der Break des Tiefs dieses Musters ergab einen sehr profitablen Short-Trade, der nie in Bedrängnis kam. Der Preis berührte die EMA30-linie lange Zeit nicht, was ein Zeichen für ein starkes Abwärts-Momentum ist.
Erst bei einem Schlusskurs über der EMA-30-Linie (Pfeil unten) im 5-Minuten-Chart konnte der Trade mit Erfolg geschlossen werden.
Allerdings war auch hier in der Nähe des 128,50-Levels eine Seitwärtsrange zu beobachten, bei der sich die EMA30 immer mehr dem Preis näherte. Natürlich kann der Trader einen Schlusskurs über der EMA30-Linie abwarten, aber er vergibt hierbei wertvolle Pips. Es kann von daher Sinn machen, den Trade bereits früher zu einem tieferen Preis zu schliessen. Dazu gab es in den Stunden vor dem break der EMA30 genügend Anlass.
Fazit:
Candlestick-Trading in Kombination mit dem EMA30 kann eine sehr profitable Strategie sein, vorausgesetzt dem Trader gelingt es, die Candlestick-Muster im Zusammenhang mit einem Pull back zum Moving Average korrekt zu interpretieren.