FED-AUSVERKAUF
Die US-Notenbank hat den Goldpreis gedreht. Die Notierungen des gelben Edelmetalls waren in einem klaren Aufwärtstrend und lagen bei 1.900 US-Dollar je Feinunze. Mit dem Fed-Entscheid begann dann eine steile Rutschpartie. Die hat den Goldpreis inzwischen steil auf 1.783 US-Dollar abschmieren lassen.
Die Preisreaktion beim Gold ist auf den ersten Blick überraschend. Denn die Fed hat zunächst keine konkreten Änderungen ihrer Geldpolitik beschlossen. Die Anleihekäufe bleiben konstant bei 120 Mrd. US-Dollar je Monat.
LEITZISEN WEITERHIN AM BODEN
Auch die Leitzinsen sollen noch weiter am Boden bleiben. Allerdings rechnet die US-Notenbank weiter mit einer starken Konjunktur und einer etwas höheren Inflation. Ihren ersten Zinsschritt hat sie jetzt für das Jahr 2023 angekündigt – ein Jahr früher, als zunächst von vielen Beobachtern erwartet.
Das Gesamtumfeld sollte den Goldpreis eigentlich stützen. Niedrige Zinsen bei anziehender Inflation sprechen eigentlich für Gold. Dagegen stehen der Dollar und der Anleihenmarkt. Steigen die Renditen, ist das schlecht für Gold, weil es keine Zinsen abwirft. Und die starke US-Konjunktur und die Aussicht auf steigende US-Leitzinsen ziehen den Dollar nach oben. Auch das bremst den Goldpreis aus.
Der Wind hat für den Goldpreis darum kurzfristig gedreht. Die Notierungen des gelben Edelmetalls werden in den nächsten Wochen weiter unter Druck stehen.
Die Anleger haben offenbar den Risiko-Modus ausgeschaltet und verkaufen ihr taktisches Absicherungsinvestment. Das Geld könnte in den nächsten Wochen in den Aktienmarkt fließen. Denn die Fed hat mit ihrer Ankündigung klar gemacht: Bis zur Einleitung der Wende dauert es noch.
Fazit: Bei 1.750 bis 1.700 US-Dollar je Feinunze sehen wir den Goldpreis aber auch sehr solide unterstützt. Und mittelfristig spricht das Umfeld eher für steigende Goldnotierungen. Denn die US-Notenbank wird die Inflation recht lose laufen lassen.