Palladium

SCHWÄCHEZEICHEN

Kurz vor dem Jahresende läuft die Palladium-Hausse weiter. Der Preis für das Edelmetall, das hauptsächlich in der Automobilindustrie (Katalysatoren) eingesetzt wird, kletterte zur Monatsmitte bis knapp an die Marke von 2.000 USD je Feinunzen. Noch vor rund einem Jahr notierte Palladium bei 1.235 USD je Feinunze. Damit ist der Preis des Edelmetalls in diesem Jahr in der Spitze um rund 60% (!) gestiegen.
Aus technischer Sicht ist die Rally weiterhin vollkommen intakt. Auch wenn im Chartbild inzwischen mehrfach kurzfristige Überhitzungserscheinungen zu sehen sind. Aus fundamentaler Sicht kann der jüngste Kursanstieg als letzte mögliche Übertreibungsphase angesehen werden. Diese wird vor allem durch spekulative Longpositionierungen kurzfristig orientierter Marktteilnehmer und durch Short-Eindeckungen getrieben.

Der Hauptabnehmer für Palladium, die Automobilindustrie, zeigt mittlerweile Schwächezeichen. Der Präsident des Verbandes, Bernhard Mattes, sieht den Wirtschaftszweig in „einem fundamentalen Strukturwandel mit enorm hohen Investitionen bei zugleich nachlassender Marktdynamik“. 
Wegen der Handelskonflikte, dem Brexit und den weltweit strengeren Klimavorgaben rechnet Mattes mit einer „längeren Durststrecke“. Bereits 2019 schwächte sich das Wachstum in den USA, China und Europa ab. Im größten Automarkt, China, soll die Nachfrage Analysten zufolge auch im kommenden Jahr sinken.
Fazit: Der Palladiumpreis ist in einer Übertreibungsphase. Diese kann noch etwas laufen. Früher oder später sollte der Preis des Edelmetalls jedoch wieder in Richtung seines Medians sinken.
Empfehlung: Antizyklische Anleger bauen weiter vorsichtig Short-Positionen auf. Geeignet ist ein ungehebeltes Short-ETC (ISIN: DE 000 ETC 079 5).