Technische Analyse ist etwas Schönes und Sie können an der Börse eine Menge damit machen. Es ist ein Kompass, mit dem man im Chaos des Kursgeschehens ein wenig den Überblick behält. Jetzt dürfen Sie aber nicht vergessen, dass Sie nicht der einzige sind, der vielleicht ein paar Bücher über technische Analyse gelesen hat. Es gibt heutzutage fast keine Trader mehr, die sich nicht damit beschäftigen. Dies bedeutet natürlich, dass eine starke, sich selbst erfüllende Prophezeiung damit verbunden ist. Was jeder erwartet, was passieren wird, passiert. Oder auch nicht.
Und darum geht es hier. Alle erfahrene Trader kennen das Phänomen. Eine Aktie oder ein Markt bleibt in einem Bereich stecken. Der Kurs schlängelt hin und her zwischen Widerstand und Unterstützung. An der Unterseite des Bereichs stehen die Käufer bereit und oben warten die Shortseller. Doch plötzlich wird dieses Gleichgewicht gestört. Der Aktie bricht aus dem Bereich nach oben aus. Die Breakout-Trader, die auf diesen Moment gewartet haben, springen auf den Zug zur Stärkung der Bewegung. Eine Weile lang sind die Bullen ihrem Element.
Aber dann passiert es. Der Aktienkurs fängt plötzlich an, abzusacken und der Preis fällt wieder unter die Widerstandslinie zurück. Dies geschieht möglicherweise sogar noch schneller und aggressiver wie die Aufwärtsbewegung zuvor. Die Breakout-Trader machen plötzlich Verluste und verkaufen ihre Position wieder, was den Preis natürlich weiter senkt.
Fakt ist: Dieses Szenario spielt sich in den letzten Jahren sehr oft ab. Es ist natürlich für Breakout Trader die Hölle, weil diese falschen Ausbrüche ihr Spiel zerstören. Es ist in der Tat eine Beschwerde, welche man von diesenTradern des Öfteren hört: Es funktioniert nicht mehr. Jetzt können Sie die Flinte ins Korn werfen, oder aus der Not eine Tugend machen. Und dann gibt es plötzlich ein sehr profitables System. Der Handel mit falschen Ausbrüchen ist eine der profitabelsten Methoden in der aktuellen Trading Landschaft. Weil der Markt gerade nicht tut, was alle erwarten auf der Technische Analyse Seite, können Sie davon profitieren und genau das Gegenteil tun. Sie handeln einfach in die andere Richtung, wenn dieses Szenario entsteht.
EUR/JPY, Stundenchart
In unserem Beispiel sehen wir einen 1-Stunden-Chart des Währungspaares EUR/JPY, also den EUR gegen den japanischen Yen. An mehr als drei Tagen bewegte sich der Kurs zwischen 96,27 und 95,67. Am Nachmittag des 2. August brach schließlich das Paar nach oben aus und ging bis auf knapp unter 97,00 aber mehr war nicht drin. Schon sehr schnell sank der Kurs wieder zurück in die Range. Hier konnte bei etwa 96,00 ein profitabler Short-Trade eingegangen werden, der gut 100 Pips eingebracht hätte.