Mai 2020. Der US-Dollar-Index (DXY) baut seine Verluste am Donnerstag weiter aus, weil die hohe Risikobereitschaft an den internationalen Finanzmärkten, in der Hoffnung auf eine schnelle Wiederbelebung der wirtschaftlichen Aktivität, das Bedürfnis nach sicheren Anlagen schmälert. Gleichwohl waren die Konjunkturdaten am vorletzten Tag der laufenden Handelswoche erneut miserabel ausgefallen; allerdings zeigten sowohl die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als auch die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter einen Silberstreif am Konjunkturhorizont.
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Alles in allem mehren sich die Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft die Corona-Talsohle bereits durchschritten hat und wir Zeugen der kürzesten Rezession aller Zeiten werden dürften. Allen Unkenrufen der Crash-Propheten zum Trotz, die immerzu die massive Feuerkraft der Zentralbanken unterschätzt und nie in ihre Untergangsszenarien einkalkulierten, stehen die Aktienmärkte in den USA wieder da, wo sie vor dem Corona-Crash standen. Einmal mehr zeigt sich damit, dass haltlose Parolen wie „Der Crash wird kommen“ oder „Die Aktienmärkte werden ins Bodenlose abstürzen“ dem Ottonormalanleger massiv Rendite kosten.
Wie dem auch sei: der Run auf risikoreichere Vermögenswerte spiegelt sich derzeit am besten im US-Dollar-Index wider, der mit dem Rutsch unter die starke Unterstützung bei 99,20 (50% Fibo-Retracement des gesamten Aufschwungs von 94,60 bis 103,80) ein negatives Signal erzeugt hat. Die Schlüsselunterstützung aus dem Tief vom 27. März und der 200-Tage-Linie bei 98,40/30 steht nun zur Disposition.
Fällt der DXY unter diese Marke, so wäre die Range der letzten zwei Monate negativ aufgelöst und weitere Verluste stünden auf der Agenda.
Auf kurze Sicht könnte sich der Index jedoch noch einmal aufraffen; schließlich sind die technischen Indikatoren auf täglicher Basis überverkauft. Eine Konsolidierung auf tieferem Niveau sollte daher vor dem nächsten Push nach unten einkalkuliert werden.
Quelle: Daniel Schütz
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