Die wichtigsten Märkte für Trader: Gold

Die wichtigsten Märkte für Trader: Gold

 

Gold ist das wohl älteste Investment der Welt. Schon vor tausenden Jahren schätzten die Menschen das gelbe Edelmetall und verarbeiteten es zu wertvollen Artefakten. Auch wurde Gold bereits vor mehr als 2000 Jahren in Form von Münzen als vertrauenswürdiges Zahlungsmittel eingesetzt. Seit  jeher gilt es als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten und spielte eine entsprechend wichtige Rolle in der Wirtschaft.

 

Früher unterlag unser Geldsystem einer Golddeckung. Man konnte Banknoten – so zumindest das Versprechen der Zentralbanken – gegen physisches Gold eintauschen. Vertrauenswährungen, wie wir sie heute haben, führten dagegen vor allem in ihrer Anfangszeit zu Inflation wie in Deutschland in den 1920er Jahren oder in den USA in den 1970er Jahren.

 

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass Gold die Inflation „riecht“. Bei zunehmender Geldentwertung steigt entsprechend der Goldpreis, wenn die Zinsen im Vergleich gesehen zu niedrig sind. Das heißt, dass  Gold letztlich auf den inflationsbereinigten Zins (Realzins) reagiert. Zudem wird der Kurs von den Hedging-Aktivitäten der Goldproduzenten und Spekulanten beeinflusst, was sich anhand der Commitment-of-Traders-Daten (CoT) analysieren lässt.

 

Wer in Gold investiert, muss den Wechselkurs zum US-Dollar beachten. Da Gold in Dollar notiert, wirkt sich ein stärkerer Dollar bei unverändertem Goldpreis positiv auf Euro-Anleger aus und umgekehrt. Einige Anleger schauen sich auch explizit den Kursverlauf von Gold in Euro oder anderen Währungen an, um Trends zu analysieren. Betrachtet man Gold dagegen als eigene „Währung“, sind die Wechselkurse hinfällig, da man dessen Wert als konstant bemisst und die Kursschwankungen nur den Vertrauenswährungen zuschreibt.

 

Interessant ist auch die Geldanlage in Goldmünzen. Der Vorteil hierbei ist, dass die kleine Stückelung im Falle einer wirklichen Krise deutlich praktikabler ist als ein größerer Barren oder ein Derivat auf Gold ohne physischen Besitz. Alternativ können Anleger hier auch Silbermünzen einsetzen. Zwar hat Silber vorrangig Bedeutung als Industriemetall, aber aufgrund des geringeren Wertes ist die Stückelung in Münzform noch zweckmäßiger als Gold.

 

Auch als Trading-Instrument bietet Gold einen Nutzen im Portfolio: Insgesamt ist die Korrelation des Kursverlaufs zu anderen Märkten über längere Zeiträume vergleichsweise gering. Damit ergibt sich die Möglichkeit zur Diversifikation – was natürlich nur dann von Vorteil ist, wenn die jeweilige Handelsstrategie für sich genommen einen positiven Erwartungswert aufweist.

 

B1) Wochenchart Gold

Dargestellt ist der Kursverlauf von Gold seit dem Jahr 2012. Der Kurs wurde durch den starken Dollar belastet – in Euro gerechnet legte der Goldpreis bereits seit Anfang des Jahres 2014 zu.

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader