Trading Strategie: Forex Gap Close

Trading Strategie: Forex Gap Close

 

Die Kurslücke entsteht

Jede Börse, also auch die Währungsmärkte, müssen mal den Handel beenden und schliessen. Für Aktien oder Futures ist dies meistens abends, für die Währungsmärkte, die unter der Woche durchgehandelt werden, ist dies Freitagabend. Wenn der Markt am nächsten Tag wieder eröffnet (in den Währungsmärkten Sonntagabend 23.00 Uhr MEZ) bedeutet dies noch lange nicht, dass die erste Kursstellung die gleiche vom Vortag ist. In der Regel ist dies sogar nicht der Fall, und der Markt eröffnet mit einer sogenannten Kurslücke, auch Gap genannt.

Die Statistiken sagen uns, dass diese Lücke in 70-80% der Fälle früh oder später geschlossen wird. Das heisst, der Markt kehrt meistens zunächst zu dem Preis des Vortages (in Währungshandel zum Kursschluss am Freitagabend) zurück. Diese Tatsache wird von Tradern weltweit genutzt, weswegen sie auch die Gap-Close-Strategie genannt wird. Die hier vorgestellte Strategie konzentriert sich ausschließlich auf Währungspaare oder deren Futures.

EURO FX-Future, Juni 2017, 5-Minutenchart

Chart EURO FX Future

 

Das obige Beispiel im EURO FX-Future zeigt anschaulich wie die Strategie funktioniert. Am Sonntagabend des 4. Dezembers 2016 eröffnete der Future mit einem deutlichen Abschlag von über 120 Tics. Deswegen wurde eine Long-Position eröffnet (grüner Pfeil unten rechts) in der Hoffnung, dass die Kurse den Bereich des Schlusskurses vom Freitagabend wieder ansteuern würden (rote horizontale Linie). Dies geschah in der Tat am Montagmorgen um 11.00 Uhr (grüner Pfeil oben rechts). Der Trader konnte einen Gewinn von 1187,50 US$ verbuchen.

Wenig Signale

Damit das System überhaupt ein Gap anerkennt, muss ein bestimmter Abstand zwischen Schlusskurs und Eröffnungskurs erreicht werden. Ist dies nicht der Fall, bekommt der Trader kein Signal. Dies hat natürlich zur Folge, dass nur hin und wieder ein Signal generiert wird. Der Trader sollte sich bei dieser Strategie also keineswegs auf nur ein Währungspaar beschränken sondern möglichst alle handelbaren Währungspaare miteinbeziehen.

Backtests

Wir haben die Strategie auf drei Währungspaare getestet mit durchaus erfreulichen Ergebnissen. Für den EURO FX-Future bekamen wir zwischen Oktober 2011 und April 2017 insgesamt 10 Handelssignale, von denen 8 das Kursziel erreichten. Somit lag die Trefferquote bei 80%. Der Profit Faktor erreichte gute 3.78. Somit war die Strategie in den letzten 6 Jahren in diesem Future profitabel.

Ein ähnliches Ergebnis bekamen wir im JPY-future, den Future auf den japanischen Yen. Hier generierte das System im gleichen Zeitraum 11 Signale, von denen neun das Kursziel erreichten. Eine Trefferquote von 81,82 %. Der Profit Faktor war hier aber mit 1.22 etwas schwächer.

Im GBP-Future, dem Kontrakt auf das Britische Pfund bekamen wir 8 Signale, von denen 6 das Kursziel erreichten. Trotz dieser guten Quote war die Strategie auf Grund eines einzigen großen Verlustes nicht profitabel. Allerdings hätte der Verlust kleiner ausfallen müssen, weil das System den Trade erst nach einer Woche schloss. Die Entwickler der Strategie empfehlen Gap-Trades spätestens am Mittwoch nach der Eröffnung zu schliessen.

Fazit:

Die Gap-Close-Strategie für die Währungsmärkte scheint uns durchaus eine interessante Strategie, die auch Anfängern im Währungshandel zu empfehlen ist. Wehrmutstropfen ist lediglich die geringe Signal-Generierung in jedem Paar. Der Trader muss also viele Paare gleichzeitig traden, damit dieses Manko beseitigt wird. Wir glauben, dass diese Strategie von daher eher eine Zusatz-Geschäft ist, und nicht als Haupt-Strategie eingesetzt werden sollte.

Die vollständige Beschreibung der Strategie finden Sie hier: https://www.whselfinvest.de/de/trading_strategien_54_gap_close_forex_kostenlose.php