Dr. Copper auf dem Sprung – kann Kupfer das neue Öl der Zukunft werden?
Von der Eingruppierung gehört Kupfer auch zu den Halbedelmetallen. Blickt man auf die Förderung von Kupfererzen, so findet diese massiv in Chile, Peru, China, den USA, der Demokratischen Republik Kongo, aber auch in Australien, Sambia, Indonesien, Mexiko und Russland statt, um einmal die wichtigsten Förderländer zu nennen. Insbesondere Chile, Peru und Australien weisen aber die höchsten Kupferreserven weltweit auf. Auf Basis der Daten des „World Copper Factbook 2020“ belief sich die weltweite Kupferminenproduktion in 2019 auf 20,5 Millionen Tonnen – der Anteil von Chile lag bei 5,8 Millionen Tonnen. China dominiert den Kupfermarkt. In 2019 erreichte die Kupferschmelzproduktion 20,0 Millionen Tonnen und China war der größte Produzent. Die Produktion von raffiniertem Kupfer zog in 2019 24,0 Millionen Tonnen an, davon 4,1 Millionen Tonnen aus recyceltem Altkupfer – auch hier war China der größte Produzent. Auch bei der Nachfrage belegte China in 2019 die Spitzenposition, denn von insgesamt verbrauchten 24,4 Millionen Tonnen raffiniertes Kupfer, stammte 12,7 Millionen Tonnen Nachfrage aus China.
Bergbaugesellschaften/Minenkonzerne
Die großen Player in der Minen- und Bergbauindustrie, die zu den wichtigsten Fördergesellschaften von Kupfererzen gehören, sind unter anderem Anglo American, Antofagasta, BHP Billiton, Freeport-McMoRan, Glencore, Grupo Mexico, Mitsui, Norilsk Nickel, Rio Tinto oder auch Sumitomo.
Kupfer – Eigenschaften, Verwendung und mehr
Warum ist vor allem die Nachfrage in der Industrie nach Kupfer so hoch? Nun, Kupfer ist ein hervorragender Wärme- und auch Stromleiter. Die elektrische Leitfähigkeit von Kupfer liegt nur knapp hinter der von Silber, aber oberhalb der von Gold. Neben der Anwendung für elektrische Leitungen, Schaltdrähte, Stromkabel, Oberleitungen; Leiterbahnen und Leiterplatten, für integrierte Schaltkreise, wird Kupfer vorzugsweise auch bei elektrischen Maschinen benötigt. Für Drahtwickelungen in Transformatoren, Drosseln, Spulen und vor allem für Elektromotoren gilt Kupfer als besonders unentbehrlich.
Kupfernachfrage könnte explodieren - Nachfragezunahme von 600 Prozent bis 2030
Als wichtigster Rohstoff für den Bau von Elektromotoren könnte Kupfer in Bezug auf den automobilen Wandel hin zum Elektroautomobil Rohöl mitunter den Rang ablaufen. Jüngst bezeichnete David Einhorn von Greenlight Capital in einem Interview mit CNBC Kupfer als Wette auf elektrische Fahrzeuge. Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs schreibt Kupfer eine rosige Zukunft zu und prognostizierte in einem Research vom April 2021 eine Zunahme der Kupfernachfrage um 600 Prozent bis zum Jahr 2030. Eine um 600 Prozent zunehmende Nachfrage erscheint aktuell noch recht viel, doch auf Basis der Daten des „United States Geological Survey“ (USGS) liegen die weltweiten Kupferreserven bei 870 Millionen Tonnen, die Minenkapazitäten jedoch bei 24,1 Millionen Tonnen und die globale Minenproduktion wie obig bereits erwähnt bei 20,5 Millionen Tonnen. Zwar soll es 2.100 Millionen Tonnen identifizierte Reserven und totale Reserven (identifiziert und noch unentdeckt) in Höhe von 5.600 Millionen Tonnen geben, doch die sind nun einmal noch nicht geborgen, produziert, raffiniert. Der „Run“ auf Kupfer könnte in den nächsten Jahren aber tatsächlich zunehmen, denn erst in den nächsten Jahren wird sich Anzahl der verkauften Elektroautomobile drastisch erhöhen. Noch könnte in den nächsten Jahren genügenden Kupfer zur Verfügung stehen, ob es dann in den Folgejahren reichen wird, steht bis dato noch aus. Die globale Kupferminenproduktion dürfte den Angaben der „The International Copper Study Group“ (ICSG) in 2021 um 3,5 Prozent und in 2022 jedenfalls um 3,7 Prozent steigen, die Produktion von raffiniertem Kupfer könnte in 2021 und 2022 um jeweils 3 Prozent zulegen. Für 2021 und 2022 geht man bei raffiniertem Kupfer noch von einem Überangebot aus, nämlich von 79.000 Tonnen in 2021 und 109.000 Tonnen in 2022, doch so richtig hoch wirkt das auch nicht mehr. (Beachte zudem: Kupfer gehört aber auch zu den weltweit am meisten recycelten Industriemetallen, es büßt keinerlei chemische oder physikalische Eigenschaften im Rahmen des Recyclingprozesses ein.)
Handelsplätze und Kontraktspezifikation
Die wichtigsten Handelsplätze für Kupfer sind die weltweit bekanntesten und größten Terminbörsen. Kupfer wird hauptsächlich an der LME (London Metal Exchange), COMEX (New York Commodities Exchange, die seit 1994 Teil der New York Mercantile Exchange NYMEX ist, die wiederum im Jahr 2008 Teil der CME Group wurde) und SHFE (Shanghai Futures Exchange) gehandelt.
Der Kupfer-Terminkontrakt „Copper Futures“ mit dem Handelssymbol „HG“ wird mit hoher Liquidität an der COMEX (CME) gehandelt. Ein Kontrakt umfasst 25.000 Pfund. Die Quotierung erfolgt in US-Dollar und US-Cent pro Pfund. Es sind monatliche Kontrakte für die nächsten fortlaufenden 24 Monate und danach Kontrakte für jeweils März, Mai, Juli, September und Dezember für die nächsten 63 Monate gelistet (derzeit bis Juli 2026 gelistet).
Charttechnische Lage
Die charttechnische Analyse erfolgt hier auf Basis des Tagescharts. Das letzte für die Analyse relevante Zwischentief stammt mit einem Kurs von 3,8550 US-Dollar vom 04. März 2021. Seitdem konnte der Kontrakt bis zu einem Zwischenhoch vom 10. Mai 2021 von 4,8980 US-Dollar klettern. Unter Zuhilfenahme einer Fibonacci-Analyse wären mittels der Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen mögliche Ziele zur Ober- und Unterseite zu definieren. Die Widerstände könnten beim Zwischenhoch von 4,8980 US-Dollar (100.00%) und bei den Projektionen von 5,1441 US-Dollar (123.60%), 5,2964 US-Dollar (138.20%) und 5,5426 US-Dollar abzuleiten sein. Die Unterstützungen wären bei 4,4996 US-Dollar (61.80%), 4,2534 US-Dollar (38.20%) und 4,1011 US-Dollar 23.60%) zu ermitteln.
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Treiben Inflationsängste den Goldpreis wieder an?
Nach wie vor befindet sich der Goldpreis im Abwärtskanal, der seit dem Bilden des Allzeithochs vom August 2020 etabliert ist. Signifikant geändert hat sich seitdem die Entwicklung des Inflations Geschehens. Just in der letzten Handelswoche führten die Inflationszahlen zu reichlich Volatilität an den Märkten.
Bereits vor den Inflationszahlen gehen erste Nationalbanken wie zum Beispiel die Bank of Canada mit dem sogenannten “tapering” konservativere Wege. Das bedeutet, dass die expansive Geldpolitik gebremst oder umgekehrt wird und die Zinsen schrittweise erhöht werden könnten. Die FED allerdings beschreitet nach wie vor den Weg einer expansiven Geldpolitik. Diese Entwicklungen haben interessante Auswirkungen auf das beliebte Edelmetall Gold.
Effekte der Inflation könnten sein, dass langfristige Anleger und Investoren dazu übergehen noch während des intakten Abwärtskanals in Gold zu investieren. In Zeiten inflationärer Entwicklung ist es durchaus ratsam in Sachwerte zu investieren. Gold gehört sicherlich mit dazu. Doch wie verträgt sich diese bullische Aussicht mit der Zinsentwicklung, der Positionierungen aus den COT Daten und der technischen Betrachtung des Gold Charts?
Ziehen die Notenbanken die Zinsen an?
Neben der Inflation ist ebenfalls die Entwicklung der Zinsen im Auge zu behalten. Steigende Zinsen führen bekanntlich dazu, dass der Goldpreis ebenso fallen kann, weil die Investoren möglicherweise ihr Vermögen bei hohen Zinsen in höher verzinsliche Werte umschichten. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld sind kurzfristige Abverkäufe in Gold durchaus denkbar, aber große nachhaltige Zins Sprünge sind kaum zu erwarten.
Da die FED aktuell kaum Anstalten macht die expansive Geldpolitik zu bremsen (schwache Arbeitsmarktdaten bei moderater Inflationsentwicklung) sieht es fundamental gut aus für ein weiteres Ansteigen des Goldpreises. Doch wie weit kann diese Entwicklung zunächst reichen? Beachten sie daher auch immer die Entwicklung des Dollarkurses. Der US-Dollar läuft sehr häufig in negativer Korrelation zu Gold.
Nehmen sie eine positive Grundstimmung mit in die Commitment of Traders (CoT) und Chartanalyse und halten sie im Hinterkopf, dass sich der Goldpreis in einem Abwärtskanal befindet und sich einem Widerstand nähert. Beim CoT werden die Handelsaktivitäten großer Marktteilnehmer im Futures Markt in den USA in form des “Open Interest” festgehalten.
Was sagen die CoT Daten zu Entwicklung von Gold?
Auffällig in den CoT Daten ist, dass es ein Ansteigen des Open Interests im Gold gibt und die Commercials insgesamt die Long Seite eher meiden und die Short Positionen ausbauen.;
Zusammenfassend zeigen die CoT Daten keine gravierenden Marktsentiment Änderungen und lassen am steigenden Goldpreis leise Zweifel aufkommen. Schließlich deuten die CoT Daten keine wirkliche Änderung an. Vor allem ist es überraschend, dass die Commercials, also die Händler die Absicherungsgeschäfte betrieben, den aktuellen Anstieg des Goldpreises aufgrund der Zahlen sehr verhalten interpretieren.
Quelle: Eigene COT Datenaufbereitung
Was bedeutet das für den charttechnischen Abwärtstrend Kanal?
Der im Chart ersichtliche Abwärtskanal wird kommende Handelswoche voraussichtlich ein wichtiger Widerstand. Das würde bedeuten, dass hier noch ein kurzer Anstieg bis zum Widerstand bei etwa 1.860$ möglich ist. Genau an diesem Widerstand wird ist es charttechnisch interessant zu beobachten sein, wie sich Käufer und Verkäufer verhalten.
Die Bären (Verkäufer) werden versuchen ihre Chance zu nutzen um den Goldpreis wieder tiefer Richtung Unterstützung bei 1.800-1.810 zu drücken und spekulieren auf einen “False Breakout” während die Bullen versuchen den Impuls für weiter steigende Kurse zu nutzen.
Bei nachhaltigem Ausbruch aus dem Kanal wären zunächst Preise bis zu 1.872$-1.900$ durchaus im Bereich des Möglichen.;