Tipps aus Trader-Interviews: Tim Knight

Tim Knight wurde in TRADERS´ 11/2010 interviewt. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er in Führungspositionen bei verschiedenen Technologieunternehmen und handelte Aktien nur nebenbei. Später gründete er eine eigene Software-Firma. Zum Zeitpunkt des Interviews war Tim Knight als Hedgefund-Manager tätig. In dieser Rolle setzte er weiterhin auf seine Konzepte aus der Technischen Analyse, die den Grundstein seines Handelsansatzes darstellte.

 

In diesem Review fassen wir kurz die interessantesten Punkte aus dem Interview zusammen:

 

1)     Tim Knight verfolgt einen visuellen Ansatz. Statt Technische Analyse detailliert anzuwenden, schaut er vorrangig auf einfache Instrumente der Charttechnik wie Widerstands- und Unterstützungszonen in langfristigen Charts. Er hält die meisten Regelwerke für Handelsstrategien für zu kompliziert, um wirklich praktischen Wert zu haben und stabil zu funktionieren.

2)     Man kann Emotionen zu seinem Vorteil nutzen. Ein Gefühl der Angst geht oft mit einer baldigen Wende zum Positiven einher, ein Gefühl der Euphorie dagegen mit einer baldigen Wende zum Negativen. Wer dies bei sich selbst bewusst wahrnimmt, kann die tatsächliche Lage oft besser einschätzen als „aus dem Bauch heraus“.

3)     Auf Dauer sind Long-Positionen deutlich lukrativer, weil Aktien weitaus mehr als 100 Prozent steigen, aber nie mehr als 100 Prozent fallen können. Das mag zunächst wie eine Binsenweisheit klingen, ist aber für den Erfolg von langfristigen Trendfolgestrategien entscheidend.

4)     Immer feste Stopps setzen, keine mentalen Stopps. Während dieses Thema nach wie vor umstritten ist, sichert sich Tim Knight stets mit festen Stopps ab. Wenn ein Kurslevel erreicht wird, dass sein Trading Setup widerlegt, möchte er automatisch und ohne weitere Fehlerquellen aussteigen.

5)     Trading ist Arbeit. Tim Knight sitzt praktisch den ganzen Tag vor dem Rechner und analysiert hunderte, wenn nicht tausende Charts, um immer wieder neue Handelsideen zu entdecken.

6)     Der Lernprozess im Trading dauert ein Leben lang. Auch, wenn man alle klassischen Fehler bereits gemacht hat, es werden immer neue passieren. Denn die Märkte ändern sich ständig, und als Trader muss man sich daran anpassen.