Die einfachste Variante, einen Durchschnitt zu berechnen, ist auch als arithmetisches Mittel bekannt. In der technischen Analyse wird dieser Typ schlicht Simple-Moving-Average (SMA) bezeichnet. Der SMA ist schon aus Zeiten bekannt, als Händler ihre Charts noch mit der Hand auf Millimeterpapier malten und einfache Berechnungen mit dem Bleistift ausführten.
Dabei hat die Einfachheit der Berechnung nichts mit der Qualität und dem Nutzen des Ergebnisses zu tun. Der SMA wird heute genau so oft verwendet, wie andere Typen von gleitenden Durchschnitten. Er wird als Bestandteil von Handelssystemen verwendet, als Signallinie in Indikatoren und zur Trendbestimmung in Aktien- Future- und Indexcharts.
Die Berechnung ist einfach durchzuführen. Es wird schlicht die Summe der Kurse oder Indikatorwerte des Berechnungszeitraumes durch die Anzahl an Handelstagen im Berechnungszeitraum geteilt.
SMA(t) = Sum(n)(Close) / n; n = Berechnungsperiode
Anstelle des Schlusskurses Close können auch andere zur Verfügung stehende Daten eingesetzt werden. Es könnte das durchschnittliche Handelsvolumen berechnet werden, die durchschnittliche Handelspanne oder ein durchschnittlicher Indikatorwert. Je länger der Berechnungszeitraum gewählt wird, umso größer wird die zeitliche Verzögerung, mit der die Durchschnittslinie dem Kurs oder dem Indikator folgt. Die Richtungsänderungen in den Kursbewegungen von der Durchschnittslinie werden mit einer Verzögerung abgebildet. Dafür ist der Verlauf der Durchschnittslinie wesentlich weicher und lässt sich somit für alle möglichen Anwendungen besser verwenden.
Die „berühmte“ 200-Tage Linie z. B. wird in der Regel auch als einfacher Durchschnitt berechnet. Auf diesen Typ an Durchschnitt trifft auch die Bezeichnung „gleitend“ exakt zu. Mit jedem neuen Handelstag wird ein neuer Kurs in die Berechnung aufgenommen und der letzte Kurs des Zeitraumes fällt aus der Berechnung heraus.
Der SMA ist unter den Durchschnitten mit fester Berechnungslänge derjenige mit der größten Trägheit. Alle Abwandlungen mit anderen Berechnungsmethoden versuchen genau diese Trägheit in den Bewegungen zu reduzieren. In der Literatur wird oft der Begriff „Lag“ dafür verwendet. Zweiter Nachteil ist die gleiche Gewichtung aller Daten innerhalb des Berechnungszeitraumes. Der neueste Kurs wird mit demselben Gewicht im Ergebnis wirken wie der letzte Kurs im Berechnungszeitraum. Fällt ein besonders stark abweichender Kurs aus der Berechnung heraus, kann es sein, das der SMA von einem Tag zum nächsten größere Abweichungen aufweist.