Effektives Stop-Loss-Management (Teil 1)

Effektives Stop-Loss-Management (Teil 1)

 

Flexibel und diszipliniert sein

Stops können ein zweischneidiges Schwert sein, insbesondere wenn sie nicht effektiv genutzt werden. Beim Traden mit Fremdkapital (Leverage) sind Stops unerlässlich, um große Verluste zu vermeiden. Auf der anderen Seite wird man des Öfteren frühzeitig aus dem Trade ausgestoppt, wenn man ihm nicht genügend Raum lässt. Um Stops effektiv zu nutzen, muss der Trader diszipliniert und flexibel sein. Er muss flexibel sein beim Setzen seiner Limits und diszipliniert, wenn das Limit erreicht ist. Ein stop sollte ihn nur aus dem Trade nehmen, wenn er mit seiner Einschätzung über den Kursverlauf falsch liegt, jedoch nicht bei normaler Kursschwankung.

 

Häufige Fehler Nr. 1

Trader verwenden oft zu enge Stops. Eine Stop-Order sollte aber nur ausgelöst werden, wenn die Idee des Trades tatsächlich falsch war. Ein Limit basierend auf dem maximalen Euro-Verlust, den der Trader bereit ist in Kauf zu nehmen, bedeutet oft, dass die Order vorschnell ausgeführt wird. Der initial Stop (erstes Stop-Level) sollte auf ein Level gesetzt werden, dass unmöglich zu erreichen ist, außer der Trader steht tatsächlich auf der falschen Seite. Falls er besorgt ist, dass er zu viel verliert, sollte er entweder eine kleinere Position traden oder ganz vom Handel absehen.

 

Häufige Fehler Nr. 2:

Den initial Stop vorschnell auf Break-even zu verschieben, ist auch ein Fehler, der einfach zu machen ist. Oft ist das Level, an dem der Trader in den Markt geht, eine wichtige Schlüsselebene, die erst getestet werden muss, bevor der Trade wirklich funktionieren kann. Egal ob der Trade von einem Breakout, einem Reversal oder einem Test mit einem gleitenden Durchschnitt ausgelöst wird, das Level, an dem der Trader den Trade eingeht, wird oft zur Schlüsselebene für die zu erwartende Bewegung. Und bevor der Markt das Vertrauen hat, die Preise weiter zu bewegen, wird er dieses Level vorher testen. Ein harter und ein weicher Stop kann dem Trader helfen, etwas länger in dem Trade zu bleiben und gibt ihm genug Zeit, um wirklich zu seinen Gunsten zu arbeiten.

 

Harte und weiche Stops

Ein harter Stop ist ein Kurslimit das der Trader nicht überschreiten sollte, egal was passiert. Oftmals ist der beste Weg dies zu tun, automatische Stops zu nutzen. Ein weicher Stop (oder mentaler Stop) ist ein gelenktes Limit. Das bedeutet, dass Verfügungsfreiheit im Bereich dieses Limits erlaubt ist. Es ist eine gute Idee einen vernehmbaren Alarm zu setzen sobald das weiche Level erreicht wird. Der Trader sollte dann wissen, dass sein Trade in Gefahr ist. Wenn der Trader Long ist, und sein weicher Stop wird ausgelöst, sollte er vielleicht etwas warten, bis ein bestimmtes Handelsvolumen unterhalb des Stopps zu sehen ist, bevor er die Position schließt. Er kann abwarten bis er größere Verkaufsorders unterhalb seines Limits sieht, oder er kann abwarten, bis sich ein Swing-Low bildet und diesen dann als harten Stopp verwenden.