Das Prinzip der relativen Stärke: Stärke kaufen und Schwäche verkaufen
Erfolgreiche Trader sind besonders effektive Händler. Sie haben durch jahrelanges trainieren erreicht, dass sie sich beinahe intuitiv entscheiden, immer die richtigen Werte zu handeln. Doch sie alle handeln nach den Prinzipien, die so alt sind, wie die Börse selbst. Einer dieser Grundsätze lautet: Stärke kaufen und Schwäche verkaufen!
Relative Stärke
Das ist das Gegenteil von dem, was Sie vielleicht erwarten. Diese Händler kaufen eine Aktie nicht, weil sie günstig erscheint. Und sie gehen sicherlich auch nicht short, weildie Aktie überkauft aussieht. Im Gegenteil. Erfahrene Trader handeln nach dem Prinzip der relativen Stärke. Sie nutzen wie immer die Massenpsychologie der Anleger zu ihren Gunsten.
Besser als der Index
Wenn sich eine Aktie (oder ein Sektor) plötzlich besser entwickelt als sein Index (Benchmark), dann kann man davon ausgehen, dass dieses Phänomen eine Weile andauern wird. Dies können Tage sein aber auch Wochen oder Monate. Nach einer Weile dringen die Gerüchte dann in die Welt der Investoren. Aktie X oder Y entwickelt sich besser als der Index. Und wie es oft der Fall ist: Wenn eine Aktie plötzlich hipp ist, tauchen mehr und mehr Investoren auf, die genau diese Aktien kaufen . Das Ergebnis ist folglich, dass diese Aktie noch weiter steigt. Andere Aktien leiden unter diesem Phänomen, da die Anleger ihr Geld aus anderen Aktien rausziehen, um in den hipp gewordenen Wert zu investieren.
Ein ausgezeichnetes Werkzeug, um die Märkte nach solchen Aktien zu screenen ist der "Tech-Scan" von WH Selfinvest (whselfinvest.de).
WHS TechScan vom 17. Oktober 2013, Outperformer
Das Aktien-Screening für die 3 stärksten Aktien in den letzten 5 Handelstagen im DAX gab folgende Ergebnisse: Der Dax selbst stieg um 3,9%, um 10,3% ging die Commerzbank umhoch, Deutsche Bank und Deutsche Telekom lagen auf Platz 3 mit einer Performance von 7,6%, respektive 7,4%. Wir sehen, dass der Gesamtmarkt, also der Dax, eine äußerst gute Woche hatte, allerdings gab es zwei Bankaktien, die es noch viel besser haben krachen lassen.
WHS TechScan vom 17. Oktober 2013, Underperformer
Wenn wir einen Blick auf die sich weniger gut entwickelnden Aktien im DAX (die Underperformer) aus dieser Zeit werfenn finden wir drei Aktien, die ihre Benchmark noch unterperfomrt haben, nämlich Fresenius, Lufthansa und Infineon. Sie liefen deutlich schlechter als der DAX aber ihre Leistung war im Einzelfall nicht wiklich schlecht, zwei von Ihnen erwirtschafteten sogar ein Plus.
Long in steigenden Märkten!
Spätestens jetzt sollte Ihnen ein Licht aufgehen: Selbst wenn ein Trader eine Short-Position auf die am schlechtesten performende Aktie aufgenommen hätte, wäre sein Gewinn bei Fresenius mit +0,3% nur sehr marginal ausgefallen. Das ist viel, viel weniger als der potentielle Gewinn mit der Commerzbank, mit der hätte man nämlich +10,3% hinzugewonnen. Folglich dürften Sie sicher feststellen, dass Short-Positionen in einem stark steigenden Gesamtmarkt (der Dax stieg um satte 3,9%!!) keine gute Idee sind.
Was tun erfolgreiche Trader
Im Gegensatz dazu sind Long-Positionen in den stärksten Aktien sicherlich ratsam. Und das ist genau das, was erfolgreiche Trader tun. In steigenden Märkten, gehen sie long in die Outperformer. In fallenden Märkten gehen sie short in die Unterperformer.