Gewinn während des Trends, Verlust in der Seitwärtsbewegung
Händler beklagen sich oft darüber, dass sie Schwierigkeiten haben mit dem Wechsel von Trendphasen und seitwärts tendierenden Märkten. Viele Händler machen in Trendmärkten gute Gewinne ... um sie dann in trendlosen Seitwärtsbewegungen wieder abzugeben.
Die Trend-Strategien funktionieren nicht mehr
Rein visuell sehen Sie in einem Chart natürlich (im Nachhinein), dass die jüngste Kursentwicklung konsolidiert und ins Stocken gerät. Oftmals geht es dann im Anschluss über in eine mehr oder weniger kleine Range, die nicht ganz einfach zu traden ist. Und hier beginnen die Probleme. Die Strategien der Trend-Trader funktionieren nicht mehr, da ihre Stops unbrauchbar werden. In einer Seitwärtsbewegung werden die Gewinnziele dann auch nicht mehr erreicht und somit übersteigen die Verlierer die Gewinner.
Keltner beschreibt einen einfachen und effektiven Indikator
Hilfe kann ein Indikator verschaffen, der bereits im Jahre 1960 von Chester W. Keltner in seinem Buch “How to Make Money in Commodities “ (wie man Geld mit Rohstoffen verdient) vorgestellt wurde. Es ist in der Tat ein sehr einfacher Indikator, der aus einem zentralen gleitenden Durchschnitt besteht sowie aus zwei Linien oberhalb und unterhalb der Durchschnittslinie (Kanal), welche die Bandbreite des Kursverlaufs umfassen. Das Werkzeug wurde schließlich nach Keltner benannt, obwohl dieser selbst die Urheberschaft bestritt.
Ein Instrument für Rohstoff-Trendtrader
Die Idee an sich war vielleicht nichts Neues. Kanäle mit fixierter Bandbreite waren unter Händlern bereits jahrzehntelang im Einsatz aber vielleicht war es Keltner, der ein Getreidehändler war, der die Idee einfach nur von seinen Kollegen übernommen hat. Keltner selbst nahm die 10 Tage-EMA für die zentrale Linie. 20 Tage stellen eine Alternative dar.
Deutliche Kauf-und Verkaufssignale
Da es sich hier um ein Trendsystem handelt wird folglich ein Kaufsignal erzeugt, sobald der Kurs den oberen Kanal nach oben durchbricht. Umgekehrt erhalten wir ein Verkaufssignal, wenn der Kurs den unteren Kanal nach unten durchbricht.
Die zentrale Linie als Unterstützung
In einem steigenden Markt Trend wird der Trader die Zentrumslinie verwenden, um bei Erreichen dieser weitere Positionen aufzubauen. In einem fallenden Markt natürlich umgekehrt. Verläuft der Keltner Channel seitwärts dann kann der Händler die Oberseite des oberen Kanals dazu verwenden, eine Longposition zu schließen. Die unterste Kante dient dann logischerweise dazu, eventuelle Shortpositionen zu schließen. Auf diese Weise gibt es eine Möglichkeit, dass Verluste in einer Seitwärtsbewegung eingeschränkt werden oder sogar in Gewinne umgemünzt werden.
Eurostoxx50 Index Intraday-Chart
Im obigen Beispiel sehen wir, wie der Eurostoxx 50 Index von September bis November 2012 seitwärts verlief. Ein Trader, der mit dem Keltner Channel gearbeitet hätte, konnte auch in dieser Phase einige Gewinne eintreichen. Einfacher wurde es natürlich ab dem Moment, wo der Index am 23. November den oberen Kanal nach oben durchbrach und somit ein Kaufsignal lieferte. Es ist ersichtlich, dass von dem Moment an die Zentrumslinie als Unterstützung diente.