Daytraden im mini-FDAX mit Pivot Punkten
Ein Pivot wird generell umschrieben als die Mitte eines jeden Rotationssystems. Da die Börse ein solches System ist, macht es Sinn, Strategien zu entwickeln, die sich um die sogenannten Pivot Punkte drehen. Pivot Punkte werden durch Bestimmung des Opens, Highs, Lows und Close des Vortages berechnet. Die Grundaussage der Pivotanalyse heißt: Kurse oberhalb des PPs (Pivot Punkt) sind bullish, unterhalb des PPs bearish.
Unterstützung und Widerstand
Besondere Bedeutung kommen die sogenannten R1-R3- (Resist 1 bis Resist 3) und die S1-S3-Marken (Support 1 bis Support3) zu. Diese werden mittlerweile in den meisten Handelsplattformen automatisch berechnet und für den jeweiligen Handelstag als horizontale Linien im Chart eingezeichnet. Die Support-Levels sind hiermit potentielle Unterstützungs-Niveaus, an denen die Kurse regelmäßig wieder nach oben abprallen. Resist-Levels fungieren dagegen oft als Widerstände. Sie sind gute Niveaus für das Schließen von Long-Positionen oder das Eingehen von Short-Positionen. Wir haben uns die Pivot-Punkte als Trading-Tool in den ersten Handelstagen des neuen mini-DAX-Futures angeschaut.
Mini-DAX-Future, 5-Minuten-Chart vom Donnerstag 29. Oktober 2015
Der 29. Oktober war der zweite Handelstag im mini-DAX und begann mit einem kleinen Down-Gap im Pre-Market. Gegen Handelseröffnung um 9.00 Uhr fand der DAX etwas Unterstützung beim Tages-Pivot (10842 Punkte). In der Regel ist der Pivot Punkt selbst kein guter Einstieg für Long-Positionen. Viel zuverlässiger ist der S1, wo der DAX erst gegen 13.00 Uhr arrivierte (erster grüne Pfeil). Allerdings wurde das Kursziel beim Pivot bei der einsetzenden Korrektur-Bewegung nicht erreicht, was auf eine gewisse Schwäche oder zumindest eine Seitwärtstendenz hinwies. Das war auch zu erwarten nach den starken Anstiegen der vorangegangenen Tagen. Die nachfolgende Long-Signale am R1 waren eher niedriger Qualität. Die erste Berührung ist erfahrungsgemäß die beste.
Mini-DAX-Future, 5-Minuten-Chart vom 30. Oktober 2015
Am 30. Oktober eröffnete der mini-DAX Future etwas über dem Pivot Punkt bei 10812. Es gab dann ein gültiges Short-Signal gegen 10.40 Uhr mit Ziel S1. Dieses Ziel wurde aber nicht erreicht und der DAX kämpfte sich dann in einem eher lustlosen Handel mühsam zum Pivot Punkt hervor. Dort pendelte er dann über längere Zeit unentschlossen seitwärts, was mehrere Fehlsignale verursachte (gelbe Zone im Chart). Dies illustriert nochmals die Tatsache, dass es oft besser ist gegen Freitag-Mittag mit dem Handel aufzuhören.
Mini-DAX-Future, 5-Minuten-Chart vom Montag, den 2. November 2015
Am Montag den 2. November eröffnete der mini-DAX genauso mit einem Down-Gap, der den Future etwas unter dem S1 führte. Bei der Markt-Eröffnung des Kassamarktes um 9.00 Uhr eroberte der Future sofort dieses Level zurück (grüner Pfeil), was ein erster Hinweis auf die Entschiedenheit der Bullen war, das Down-Gap als günstiger Einstieg zu nutzen. Nach kurzer Zeit wurde der Pivot bei 10817 erreicht und ohne nennenswerten widerstand überwunden. Auch diese Tatsache konnte als Hinweis für die Kraft der Käufer interpretiert werden. Erst beim R1 gab es etwas Gewinnmitnahmen.
Kurz danach war auch die R1 Geschichte. Das nächste Kursziel war dann R2, was dann auch tatsächlich erreicht wurde. Trendtage sind schwer vorab zu prognostizieren, aber das Handelsgeschehen an den Pivots-Levels kann eventuelle Hinweise geben, was am 2. November durchaus der Fall war. Dieser Trendtag im mini-DAX illustriert sehr schön wie die Pivot Punkte sowohl als Einstiegs-Level als auch als Kursziel genutzt werden können.