Der Bund Future: das ideale Trading-Instrument für den beginnenden Trader? (Teil 3)
Bund Future, 18. August 2016, 15-Minuten-Chart
Nach dem gelungen Vortag will der Trader natürlich an seinem Erfolg anknüpfen. Wir sehen, dass der Bund am Morgen des 18. August mit einem kleinen Gap nach oben eröffnet, was auf eine bullishe Stimmung bei den Marktteilnehmern schließen lässt. Gegen 11.00 Uhr schließt der Bund das Gap und bildet eine Umkehrkerze. Der Trader interpretiert diese Tatsache als Stärke der Bullen und bereitet eine Long-Position vor. Er kauft drei Kontrakte zu einem Preis von 167,25. Den Stop setzt er auf 167,15. Er riskiert somit 10 Punkte oder 100 Euro pro Kontrakt.
Bund Future, 18. August 2016, 15-Minuten-Chart
Der Trade entwickelt sich wie erwartet, und als der Bund das Swinghoch vom Vormittag bei 167,47 erneut erreicht, verkauft der Trader einen ersten Kontrakt (1). Dieser bringt 22 Punkte oder 220 Euro. Der Future hat im Anschluss Schwierigkeiten, das letzte Hoch zu überwinden, und der Trader schiebt den Stop auf 137,29 (zweite horizontale, rote Linie). Damit sichert er immerhin 4 Punkte bei den zwei verbleibenden Kontrakten im Markt. Als der Bund bei einem zweiten Anlauf auf das Swinghoch des Vormittags dieses wieder nicht signifikant überwinden kann, verkauft der Trader den zweiten Kontrakt (2) zu einem Preis von 167,45. Dies sichert ihm 20 Punkte oder 200 Euro.
Erst gegen 19.15 Uhr abends gelingt dem Future eine neue Aufwärtswelle. Der Trader verkauft nun den letzten Kontrakt (3) zu einem Preis von 167,55, was einen Gewinn von 30 Punkte oder 300 Euro bedeutet.
Insgesamt konnte der Trader an diesem Handelstag 720 Euro vor Gebühren verdienen.
Bund Future, 19. August 2016, 15-Minuten-Chart
Am nächsten Morgen eröffnet der Bund mit einem kleinen Down-Gap. Dies mag als kleine Warnung gelten, aber der Trader geht zunächst davon aus, dass der Trend des Vortages fortgesetzt wird und wartet die Seitwärtsbewegung im frühen Handel (zwei blaue Linien) ab um sich zu positionieren. Auf Grund der charttechnischen Lage geht er immer noch von einem Long-Bias aus. Sobald der Bund die Seitwärtsrange verlässt, geht er long und setzt auf weiter steigende Kurse. Er kauft 3 Kontrakte zu einem Preis von 167,58. Den Stop platziert er etwas unterhalb der Range bei 167, 42. Er riskiert somit 16 Punkte pro Kontrakt oder 160 Euro.
Bund Future, 19. August 2016, 15-Minuten-Chart
Wie deutlich zu sehen, tritt die Erwartung des Traders nicht ein. Der Future geht in Folge etwa eine Stunde seitwärts, und nachdem der Bund um 11.45 Uhr zurück in die Range fällt, entschließt sich der Trader einen ersten Kontrakt zu verkaufen (1), um das Risiko zu minimieren. Diesen Trade schließt er bei 167,52, was ein Verlust von 6 Punkten oder 60 Euro bedeutet.
Eine halbe Stunde später ist der Bund Future weiter zurückgefallen, und der Trader schließt einen zweiten Kontrakt (2) zu einem Preis von 167,47, ein Verlust von 11 Punkten oder 110 Euro. Schließlich fällt der Bund Future weiter, und der dritte kontrakt wird automatisch vom Stop-Loss zu einem Preis von 167,42 geschlossen (3). Dies bedeutet ein Verlust von 16 Punkten oder 160 Euro.
Dieser Verlust von insgesamt 330 Euro konfrontiert der Trader mit der Realität des Tradens. Dank seines Moneymanagements konnte er aber den Schaden begrenzen. Hätte er bei allen drei Kontrakten auf den Stop-Loss gewartet wäre ein Verlust von 480 Euro entstanden.