Handelsstrategien bekannter Trader: Inventory Retracement Bar (Rob Hoffman)
Rob Hoffman hat als Trader zahlreiche Echtgeld-Wettbewerbe gewonnen. Außerdem ist er als Ausbilder und Mentor für Eigenhändler sowie Portfolio- und Hedgefonds-Manager weltweit bekannt.
Schon im Alter von 15 Jahren war Rob von den Märkten fasziniert. Jahrelang studierte er alles, was er dazu in die Hände bekam und arbeitete zeitweise in bis zu drei Jobs bei der Polizei, um sich ein Startkapital zu verdienen. In der späteren Übergangszeit reduzierte er dies auf eine Teilzeit-Tätigkeit. So hatte er neben dem Trading weiterhin ein festes Einkommen und konnte aus psychologischer Sicht besser handeln, bevor er endgültig zum Vollzeit-Trading wechselte.
Ein von Rob entwickelter Ansatz ist der Inventory Retracement Bar (IRB). Die Idee ist es dabei, Aktivitäten von institutionellen Händlern zu erkennen, die dem aktuell vorherrschenden Trend vorübergehend zuwiderlaufen, und daraus einen Vorteil zu ziehen. Konkret geht es darum, zu erkennen, wann die Gegentrend-Bewegung versiegt und die Institutionellen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in die übergeordnete Richtung traden.
Zunächst muss diese übergeordnete Trendrichtung bestimmt werden. Ein einfacher Ansatz dazu ist eine Analyse der Steigung des exponentiellen Gleitenden Durchschnitts über 20 Tage (EMA 20), der im betrachteten Zeitraum klar steigend (für Aufwärtstrend) oder fallend (für Abwärtstrend) verlaufen sollte. Zudem sollte der Trend auf der nächsthöheren Zeitebene in die gleiche Richtung zeigen. Dies ist wichtig, da in übergeordneten Seitwärtsphasen vermehrt Fehlsignale auftreten.
Die IRB-Strategie basiert auf klaren Regeln. Innerhalb eines Aufwärtstrends sollte eine Kerze 45 Prozent oder mehr von ihrem Hoch entfernt eröffnen und schließen, damit es sich um einen gültigen IRB handelt. Sind der Trend und der IRB erkannt, heißt es abwarten. Das Signal zum Einstieg im Fall eines Aufwärtstrends ist gegeben, wenn der Markt über das Hoch des IRB steigt. Im Idealfall läuft der Kurs von hier an direkt weiter. Das Ganze gilt analog für das Short-Setup in einem Abwärtstrend.
Offene Positionen sollten mit einem Stopp abgesichert werden. Dieser wird nach Rob Hoffman kurz über bzw. unter dem gegenüberliegenden Ende des IRB platziert. Außerdem empfiehlt sich ein Trailing-Stopp, mit dem im Erfolgsfall 50 Prozent des Buchgewinns abgesichert werden. Nähert sich der Kurs einer wichtigen Unterstützung oder einem wichtigen Widerstand, sollten 90 Prozent abgesichert oder der Trade direkt per Gewinnziel beendet werden.
B1) IRB bei Lufthansa
Im 15-Minuten-Chart bildete sich innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends ein Inventory Retracement Bar (siehe Pfeil). Als dessen Hoch (blaue Linie) überschritten wurde, setzte sich der Trend dynamisch fort.
Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader