Chartanalyse für Trader: Trendlinien und Trendkanäle

Chartanalyse für Trader: Trendlinien und Trendkanäle

 

Trends setzen sich eher fort, als sich umzukehren. Diese Beobachtung ist aus der Technischen Analyse bekannt. Darauf basieren bekannte Börsenweisheiten wie „Don't Fight the Trend. The Trend is Your Friend.“ (Kämpfe nicht gegen den Trend an. Der Trend ist dein Freund).

Um Trends handeln zu können, müssen Trader sie zunächst erkennen. Zum einen gibt es hierfür die Technische Analyse, die beispielsweise Instrumente wie Gleitende Durchschnitte oder den RSI mit den entsprechenden Extrembereichen verwendet.

Eine andere, einfache Möglichkeit bietet die Chartanalyse. Aufwärtstrends sind hier durch eine Folge von steigenden Hochs und Tiefs gekennzeichnet, Abwärtstrends umgekehrt durch eine Folge fallender Hochs und Tiefs.

Diese Punkte lassen sich mit Linien verbinden. Daraus ergeben sich im Idealfall Trendlinien und Trendkanäle, aus denen sich Handelssignale ableiten lassen. Haben die Linien zwei oder mehr Berührungspunkte mit lokalen Hochs bzw. Tiefs, handelt es sich um einen gültigen Trend, dessen Fortsetzung antizipiert werden kann. Dieses Prinzip lässt sich auf allen Zeithorizonten anwenden.

Ein Vorteil dieser Methode ist das gute Chance/Risiko-Verhältnis. Wird die Trendlinie bestätigt und die Bewegung setzt sich fort, sind starke Kursbewegungen in Handelsrichtung möglich. Denn oft laufen Trends länger und weiter, als dies anfangs erwartet werden konnte. Scheitert die Trendlinie dagegen, kann die Position mit vergleichsweise kleinem Verlust geschlossen werden.

Trader sollten darauf achten, die Charttechnik möglichst objektiv zu nutzen. Eine vorgefertigte Marktmeinung kann dem Erkennen einer Trendlinie oder eines Trendkanals im Weg stehen. Mitunter entstehen neue Trends genau dann, wenn wenige Marktteilnehmer damit rechnen. Läuft eine Bewegung dagegen schon sehr lange und ist „offensichtlich“, so sind bereits viele Akteure an Bord. Dann kann es schnell und unerwartet zu einer längeren Pause in der Bewegung oder gar einer Umkehr kommen. 

B1) Trendlinie beim DAX

Im 5-Minuten-Chart des DAX bildete sich eine Aufwärts-Trendlinie (blau) heraus. Nachdem der Markt das Eröffnungshoch (schwarze Linie) überschritten hatte und nochmals auf die Trendlinie zurückfiel, bot sich die Gelegenheit für einen Long-Trade mit geringem Stopp-Abstand.

Chartanalyse DAX

Quelle: WH SelfInvest, Nano Trader